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Ethos schließt Glencore aus Investments aus

Die Schweizer Stiftung für Nachhaltige Entwicklung, Ethos, hat den vor kurzem an die Börse gegangenen Rohstoff-Giganten Glencore International aus allen Portfolios ausgeschlossen. Begründung: Verstoß gegen Umwelt- und Sozialstandards sowie eine mangelnde Kommunikation.

Im Mai dieses Jahres ging Glencore – das Unternehmen hat den Sitz in Zug in der Schweiz –  an die Londoner Börse und wurde mit einer Marktkapitalisierung von 61 Mrd. US-Dollar (rund 42 Mrd. Euro) in den FTSE 100 aufgenommen.

Nach dem Börsengang habe sich Ethos mit der Firma beschäftigt, um eine mögliche Investition abzuwägen, so die Stiftung in einer Veröffentlichung.

Sie hielt fest, dass es zwei Hauptgründe für den Ausschluss gibt: Auf der einen Seite nannte Ethos „die Risiken für die Anleger, die infolge von Umweltschäden und sozialen Verfehlungen bestehen“.

„Anderseits trägt auch die Haltung des Unternehmens zum Entscheid bei: Glencore zeigt sich kaum bereit, über die Probleme zu informieren und diesbezügliche Fragen zufriedenstellend zu beantworten.“

Ethos spricht von einer „ausbleibenden Lernbereitschaft“ bei Glencore.

Die Stiftung, die von Pensionskassen ins Leben gerufen wurde, zitierte an Glencore geübte Kritik, wonach weltweit in Tochterunternehmen, vor allem aber in Afrika, Kinderarbeit geduldet wird, die Rechte der Arbeiter übergangen, Umweltschäden vorliegen und die Entwicklung von Ländern dadurch untergraben wird, dass Glencore Gewinne in Steuerparadiese ausführt.

„Von Art und Umfang der Tätigkeiten her ist Glencore mit einer Vielzahl von Umwelt und Sozialfragen konfrontiert. Das Unternehmen gibt jedoch nur spärlich Auskunft, wie es diese Herausforderungen in den Griff bekommen will. Offen bleibt vor allem die Frage, mit welcher Strategie die negativen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten gemildert werden können“, so Ethos.