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„2008 waren über 100 Mrd. € institutionelles Anlegerkapital anwesend“

Bereits zum dritten Mal werden am 18. November dieses Jahres die Hedgefonds-Awards verliehen. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit den Initatoren Peter Udo Schröder und Volker Schlicht über die Entwicklung der ersten Jahre und Neuigkeiten für 2009.

IPE Institutional Investment: Wie kam es zur Idee eines Awards für Hedgefonds?
Schröder: Wir sind im Jahr 2007 von institutioneller Seite auf das Thema Hedge Funds angesprochen worden, haben aufgrund dessen eine Umfrage bei rund 200 institutionellen Anleger durchgeführt und eine durchweg positive Resonanz auf die Themen „Förderung der Hedgefonds-Branche“ und „Erhöhung der Transparenz im Markt“ erhalten. Das war für uns beide eine Art Initialzündung. Wir haben darauf basierend dann die nächsten Schritte initiiert und den Award künstlerisch entwickeln lassen sowie alle weiteren Gedanken dann auch konkretisiert.

IPE Institutional Investment: Wie schwer war es die Idee angesichts der zurückhaltenden Stimmung gegenüber Hedgefonds 2007 erstmalig umzusetzen?
Schlicht: Paradoxerweise war es bei unserer ersten Verleihung in 2007 schon so, dass ein sehr hoher Anteil unserer Einladung gefolgt ist, so dass wir dann in der Planung für die Verleihung 2008 auf eine größere Location ausweichen mussten. Es wird somit zukünftig eine sehr exklusive und hochrangig besetzte Veranstaltung bleiben bei der max. 120 Gäste aus der institutionellen Finanzbranche und speziell deren Anleger auf persönliche Einladung an der Verleihung teilnehmen.

IPE Institutional Investment: Wie funktioniert - kurz zusammengefasst - die Bewertung der Fonds bzw. das Ranking?
Schröder: Wir gehen bei der Analyse rein quantitativ vor. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Kooperationspartnern wie WM-Daten, ThomsonReuters und Stat-Up – die u.a. auch für die Deutsche Börse tätig sind – zusammen. Dabei lassen wir alle Hedgefonds zur Auswertung zu, die nach deutschem Recht steuertransparent sind. Somit ist die Provenienz sekundär. Es ist insgesamt ein sehr gläsernes und offenes Verfahren. Performance, Down-Site-Risiko etc. sind wichtige Risikobewertungskennzahlen bei der Auswertung. Die Emittenten müssen jedoch selber dafür Sorge tragen, dass ihre Produkte bei WM Daten richtig geschlüsselt sind und bei ThomsonReuters die notwendigen wöchentlichen Kursdaten vorliegen. Hier hat sich in der Vergangenheit vereinzelt gezeigt, dass diese Vorgaben nicht ausreichend vorlagen, was dann für die betroffenen Anbieter den Ausschluss aus der Auswertung zur Folge hatte. An dieser Stelle sei uns somit noch einmal der Hinweis an die Anbieter gestattet, sich der Sache anzunehmen und in den Dialog mit unseren Kooperationspartner einzutreten. Den qualitativen Bereich decken wir mit unserem Partner Telos aus Wiesbaden ab, wobei ein Rating nicht notwendig für die Teilnahme am Award ist.

IPE Institutional Investment: Was sind die Erfahrungen der ersten beiden Jahre?
Schlicht: Unsere Erfahrungen sind überaus positiver Natur. Es ist eindeutig ein wachsendes Interesse von Seiten der Marktakteure zu verzeichnen. Dieses ist an zwei Punkten festzuhalten: 2008 waren über 100 Mrd. € institutionelles Anlegerkapital anwesend. Und ein weiterer Punkt ist die positive interne Reflexion der Finanzbranche. Medien und Realität klaffen hier oftmals weit auseinander, das ärgert bzw. ist unfassbar!

IPE Institutional Investment: Was hat sich für Sie seit 2007 in der HF-Szene verändert?
Schröder: Schauen Sie sich die Finanzkrise an, ganz ehrlich – bis auf wenige Ausnahmen – hat sich die HF-Branche gut geschlagen. Wie gesagt negative Ausnahmen hat man in jeder Branche. Die oftmals schon totgesagte Branche scheint ja einen deutlich stärkeren Überlebenswillen zu haben, als die meisten externen Betrachter dachten. In den letzten Wochen ist die Branche zudem als qualifizierter Ansprechpartner in Kreisen akzeptiert worden, die vorher am liebsten den Sargdeckel persönlich verschraubt hätten. In der Not wird man eben sehr schnell gesellschaftlich rehabilitiert. Erkennbar wird dies ganz deutlich wenn Sie sich die Mittelzuflüsse anschauen. Hier sind in den letzten Wochen besonders positive Entwicklungen zu verzeichnen. Also demnach geht es in die richtige Richtung, bei zukünftig evtl. mehr Regulierung von Seiten der Gesetzgebung. Es hat sich letztlich gezeigt, dass sich die Branche in der Krise von wenig nachhaltig agierenden Anbietern getrennt hat und somit jetzt gestärkt auf die Anleger zugeht.

IPE Institutional Investment: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der HF-Industrie ein?
Schröder: Wie bereits erwähnt, sind aktuell die verbliebenen Anbieter in der erfreulichen Position, dass sich der Kuchen auf weniger verteilt, wobei der Kuchen in absoluten Zahlen betrachtet nicht stagniert sondern noch größer werden kann. Es ist und bleibt ein Wachstumsmarkt, soviel ist klar. Wir reden hier schließlich über die fähigsten Asset-Manager! Aber es muss noch viel in Sachen Transparenz getan werden. Genau diese haben und werden wir mit dem „Germanys Annual Hedge Fund Award“ befördern!

IPE Institutional Investment: Abschließend gefragt - Was sind für Sie die Highlights der diesjährigen Veranstaltung?
Schlicht: Da wir uns noch in den Vorbereitungen befinden und das Programm noch nicht abschließend festgelegt ist, kann dazu noch keine Aussage gemacht werden. Nur soviel dürfen wir jetzt schon verraten: Wir sind erfreut, dass viele hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft bereits zugesagt haben. Es wird wieder eine hochkarätige Veranstaltung unter Menschen werden, die ihr „Fach“ verstehen. Das freut uns ganz besonders!

IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Informationen und viel Erfolg bei der Veranstaltung.