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Alpha ohne Mehrrisiko durch Enhanced Indexing, 1. Teil

Im ersten Teil der Serie beschreibt Rick Vella, Head of Business Development Quantitative Investments bei MLIM, die Vorteile echter Enhanced-Index-Produkte.

In Zeiten magerer Aktien- und Anleiherenditen sind institutionelle Investoren stets auf der Suche nach Mehrrenditen, ohne dafür eine nennenswerte Erhöhung des Risikos in Kauf nehmen zu müssen. Die so genannte verbesserte Indexierung (Enhanced Indexing) ist hierfür eine geeignete Lösung, denn im Normalfall liefern Enhanced-Index-Produkte einen Mehrertrag („Alpha“) gegenüber dem Referenzindex, ohne von dessen Risikocharakteristik wesentlich abzuweichen. Die Liquiditität ist zudem nicht geringer als bei klassischen Indextrackern, und im Vergleich zu einem rein passiven Indexinvestment sind Enhanced-Index-Produkte dank niedriger Gebühren und Transaktionskosten keineswegs teurer. Ihr einziger Nachteil besteht darin, dass sie gegenüber rein passiven Indexfonds ein etwas höheres Risiko einer Minderrendite („Tracking Error“) aufweisen. Dieses Risiko ist allerdings bei echten verbesserten Indexprodukten sehr gering. Anders verhält es sich mit abgespeckten Versionen aktiver Produkte oder quantitativen Produkten in aktiven Risikokategorien von mehr als zwei Prozent, die mitunter ebenfalls als „verbesserte Indexprodukte“ beworben werden. Derartige Zuordnungen sind jedoch irreführend, denn diese aktiv gemanagten Varianten widersprechen dem Anspruch einer moderaten Risikocharakteristik, der Enhanced-Index-Produkte auszeichnet. Innerhalb eines Gesamtportfolios sinkt durch den Einsatz verbesserter Indexprodukte sogar das Risiko einer Minderrendite, während die erwartete Mehrrendite steigt. Somit verbessert sich durch den Einsatz von Enhanced-Index-Produkten die Information Ratio (IR), also das Verhältnis zwischen Alpha und Tracking Error.

Attraktive Mehrerträge bei minimal erhöhtem Risiko
Vergleicht man die Performance von Enhanced-Index-Produkten mit rein passiven Indextrackern, stößt man in der Regel auf attraktive Mehrerträge. Eine ganze Reihe verbesserter Indexprodukte weist sogar gegenüber aktiven Produkten eine verbesserte Information Ratio auf. Dies erklärt sich unter anderem dadurch, dass diese Kennzahl bei einer größeren Anzahl kleinerer Positionen – wie in einem verbesserten Indexprodukt – typischerweise höher ist als bei einer kleineren Zahl größerer Positionen, wie sie aktive Fonds aufweisen. Auch die bei der verbesserten Indexierung oft angewendeten Aktien-Substitutionstechniken erhöhen das zusätzliche Risiko nur minimal, während die Nutzung mehrerer voneinander unabhängiger Strategien Diversifizierungsvorteile bringt und das Information Ratio begünstigt. Verbesserte Indexierung diversifiziert zudem das Alpha. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Falls die aktive Komponente eines Portfolios überdurchschnittlich erfolgreich ist, wird der Enhanced-Index-Anteil das Gesamtergebnis kaum belasten. Schneidet das aktive Portfolioelement dagegen unterdurchschnittlich ab, kann der Portfolioanteil verbesserter Indexierung die Verluste verringern oder sogar ausgleichen. Eine rein passive Indexnachbildung kann im Gegensatz dazu Verluste im Vergleich zur aktiven Komponente allenfalls begrenzen.

Lesen Sie nächste Woche, im zweiten und letzten Teil der Serie, mehr über die Einsatzmöglichkeiten von Enhanced Index-Produkten.