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Altersvorsorge: Finanzwissen und Darstellung von Informationen wichtig für Sparverhalten

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen Hürden für die Teilnahme am Investmentmarkt auf.

Eine verstärkte Investition in das Finanzwissen der Bevölkerung „wird wahrscheinlich die Sparquote erhöhen, sowie die Kapitalmarktbeteiligung“, sagte Seth Neumuller, Forscher am Wellesley College in den USA, vor Teilnehmern bei einer Altersvorsorge-Konferenz an der Wirtschaftsuniversität in Wien.

In der Forschungsarbeit mit dem Titel „Financial Sophistication and Portfolio Choice over the Life Cycle“, die im Juni dieses Jahres gemeinsam mit Casey Rothschild veröffentlicht wurde, argumentieren die Autoren auch, dass „selbst das Weitergeben von Finanzwissen an Menschen im Alter von 30 oder 40 Jahren großen Nutzen bringt“. Diese Altersgruppe habe ausreichend Vermögen angesammelt, um Investmententscheidungen zu treffen.

Allerdings warnte Neumuller, dass „steuerliche Anreize für uninformierte Investoren zu signifikantem Wohlstandsverlust führen können“, wenn dadurch falsch für die Altersvorsorge angespart wird.

In seinen Forschungen erklärt Neumuller viele der „falschen“ Investmententscheidungen mit etwas, das er „Meta-Unsicherheit“ nennt. „Weniger informierte Investoren bekommen Assets mit schlechterer Qualität und sind unsicher, welche Vermögenswerte sie erhalten“, so Neumuller.

Weil sie sich dessen bewusst sind, drückt das ihre Bereitschaft zu Investieren, oder sie wählen weniger risikoreiche Anlageklassen.

Sein Beispiel zeigt auf, dass besser informierte Investoren „be Rentenantritt 36% mehr Vermögen haben“ und „pro Jahr 17% mehr Vermögen für Konsum haben“ als uninformierte Investoren. Das sei auf die höheren Erträge aus den risikoreicheren Portfolios zurückzuführen.

In der Diskussion der Forschungsarbeit bei der Konferenz, zitierte David Robinson vom National Bureau of Economic Research (NBER) in den USA, Ergebnisse aus seinen eigenen Forschungsergebnissen über Menschen, die ihr Finanzwissen überschätzen.

Er stimmte zu, dass „Meta-Unsicherheit das Vermögen durch verringerte Marktteilnahme“ reduziere. Aber in einer Umfrage, die er 2015 auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn durchgeführt hat, fand er heraus, dass „Menschen, die in den Tests ein unterdurchschnittliches Finanzwissen aufweisen, glauben, dass sie ganz gut sind.“ Dadurch sei diesen Menschen das Ausmaß der Meta-Unsicherheit nicht bewusst.

So fand Robinson heraus, dass „Menschen, die ihr Finanzwissen überschätzen, eher eine falsche Antwort geben, als zuzugeben, dass sie die Antwort nicht wissen“ und dass sie auch eher dazu neigen, Beratung durch Experten abzulehnen.

Ein weitere Faktor, der das Ansparverhalten beeinflusst, ist die Art, wie Information präsentiert werde, argumentierte Maya O. Shaton von der University of Chicago Booth School of Business.

Sie hat analysiert, wie die Entscheidung der israelischen Behörden, Vorsorgefonds zu verbieten, monatlich ihre Renditen auszuweisen, die Fondswahl der Sparer beeinflusst hat.

Seit 2010 dürfen private Vorsorgefonds in Israel nur mehr die Performance für Perioden von mindestens 12 Monaten ausweisen.

<link http: home.uchicago.edu mayashaton jmp_maya_shaton.pdf>Laut der Forschungsergebnisse in der Arbeit „The Display of Information and Household Investment Behavior“ ist die „Veranlagung in risikoreichere Vorsorgefonds durch Haushalte nach den regulatorischen Änderungen gestiegen“.

Insgesamt habe jedoch „das Wechselvolumen um etwa 38% abgenommen“.

„Weil 12-Monats-Erträge weniger volatil sind, können sie die Einschätzung von Verlusten in Fonds und des Risikoprofils von Vorsorgefonds beeinflussen“, erklärte Shaton.

Sie sagte ferner, dass diese „relativ günstige“ Regulierung „weniger bevormundend sei, als den Haushalten zu sagen, was sie tun müssen“.

Shaton warnte davor, „nicht zu erkennen, welchen Effekt die Aufbereitung von Informationen auf Investoren habe“. Denn so würden jene, die die Information bereitstellen, mehr Macht darüber erhalten, was an die Investoren hinausgehe.

Die Bedeutung, die Auswahlmöglichkeiten auf das zukünftige Vermögen von Investoren haben, wurde durch die Forschungsergebnisse unterstrichen, <link http: www.federalreserve.gov pubs feds>die 2013 in einer Arbeit von Javed Ahmed, Brad Barber und Terrance Odean mit dem Titel “Made Poorer by Choice” veröffentlicht worden waren.

Diese zeigen, dass beinahe alle Arbeitnehmer in den USA, die sich für eine der Investmentoptionen in einem private Rentenfonds (PRA) entschieden haben, am Ende schlechter dastehen, als jene, die nur Gelder aus dem staatlichen Umlageverfahren, der State Security, beziehen.

Ahmed hielt fest, dass „Auswahlmöglichkeiten für Investoren ein unterschätztes, aufkommendes Risiko in privaten Alternativen zu Social Security“ sind.