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Aon Hewitt: Bedürfnis nach Absicherung der Langlebigkeitsrisiken in der bAV steigt

Märkte mit vornehmlich leistungsorientierten Zusagen reagieren laut Aon Hewitt endlich auf die Herausforderungen, die die steigende Lebenserwartung der Versicherten mit sich bringt. Dabei stehen vor allem neue Ansätze wie Langlebigkeitsswaps, Buy-Out und Buy-In im Fokus. In Deutschland rechnen die Berater mit zunehmendem Interesse an einem Transfer von Langlebigkeitsrisiken an den Kapitalmarkt.

„Zwar werden die historisch gewachsenen Annahmen bezüglich der Lebenserwartung gerade erst aktualisiert, dennoch ist bereits jetzt eine starke Tendenz zur Risiko- minimierung erkennbar“, so Matt Wilmington, Spezialist für Internationale Pensionen und Investment bei Aon Hewitt.

Insgesamt hat Deutschland in Sachen Absicherung der Langlebigkeitsrisiken in der betrieblichen Altersversorgung noch einen weiten Weg zu gehen. „In Großbritannien steht der Markt dafür bereits in voller Blüte“, erläutert Wilmington. „Dort haben Treuhänder, Auftraggeber und Verwalter die Problematik weit früher erkannt und entsprechend gehandelt.“

In Deutschland fangen Banken und Versicherer dagegen gerade erst an, der aufkeimenden Nachfrage entsprechende Lösungen gegenüber zu stellen. „Wir gehen aber davon aus, dass das Interesse steigen wird – im gleichen Maße wie das Bedürfnis nach der Absicherung des Risikos durch die höhere Lebenserwartung wächst“, interpretiert Wilmington die aktuellen Entwicklungen.

Langlebigkeitsswaps folgen laut Wilmington einem einfachen Grundkonzept: Der Versorgungsträger zahlt dem Anbieter des Swaps feste monatliche Prämien auf Basis zuvor vereinbarter Annahmen zur künftigen Lebenserwartung. Im Gegenzug entrichtet der Anbieter einen monatlichen Betrag an den Versorgungs- träger, der sich nach der tatsächlich eingetretenen Entwicklung der Lebenserwartung bemisst.

Die Auszahlung der Leistungen an den Berechtigten übernimmt weiterhin der Versorgungsträger. Die Zahlungsströme zwischen Swap-Anbieter und Versorgungsträger werden zunächst miteinander verrechnet, so dass kaum Kapital fließt. Leben die Versorgungsberechtigten länger als angenommen, übersteigt der variable Zahlungsstrom den fixen und der Hedge-Anbieter zahlt die mit der höheren Lebenserwartung verbundenen Kosten. Leben die Pensionäre kürzer als angenommen, profitiert der Swap-Anbieter.

Das Konzept des Buy-outs geht demnach einen großen Schritt weiter. Hier wird das komplette Risiko ebenso wie alle Verbindlichkeiten gegenüber den Beitragsempfängern an den Versicherer ausgelagert. Die Versorgungsträger transferieren gegen einen einmaligen Beitrag alle Verpflichtungen auf den Ver- sicherer, dieser zahlt die Leistungen dann in voller Höhe direkt an die Berechtigten.

Der Buy-in-Ansatz sichert die finanziellen Risiken dagegen nur teilweise ab. Die Versorgungsträger schließen einen Versicherungsvertrag über einen Teil der Verpflichtungen ab und bezahlen diese im Voraus über einen einmaligen Beitrag. Der Kontakt zu den Beitragsberechtigten verbleibt dafür beim Versorgungsträger beziehungsweise dem Unternehmen.