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arithmetica: Pensionsrückstellungen der ATX-Unternehmen sind gut durch die Krise gekommen

Pensionsrückstellungen der börsenotierten österreichischen Unternehmen haben die Krise gut überstanden und werden ein wichtiger Teil der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) in Österreich bleiben, so Christoph Krischanitz, Geschäftsführer des österreichischen Beratungsunternehmens arithmetica.

Wien

Die Defined Benefit Obligations (DBOs) der 58 im Top-Segment des Wiener Aktienindex ATX-Prime beliefen sich im vergangenen Jahr auf 6 Mrd. Euro, ein leichter Rückgang gegenüber 2008 (6,12 Mrd. Euro), bedingt durch einen niedrigeren Personalstand und verringerte Annahmen über zukünftige Gehaltssteigerungen.

Von diesen DBOs sind 4,1 Mrd. Euro als nicht-kapitalgedeckte Rückstellungen in den Bilanzen der Firmen zu finden und 1,7 Mrd. Euro sind auf Pensionskassen und – zu einem weitaus geringeren Teil – auf Betriebliche Kollektivversicherungen (BKV) ausgelagert.

Im Durchschnitt verzinsten die Unternehmen ihre Rückstellungen im vergangenen Jahr mit knapp 5,4%.

„Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung“, sagt Krischanitz, weil die DBOs nur einen kleinen Teil des Eigenkapitals der Firmen ausmachen (zwischen 1% und 9%) und die Pensionsverpflichtungen damit bis zu 20% mit Eigenkapital hinterlegt sind.

Über alle österreichischen Firmen betrachtet – inklusive den nicht-börsenotierten KMUs –  befinden sich noch zwischen 20 und 30 Mrd. Euro in leistungsorientierten Pensionszusagen in den Bilanzen der Unternehmen. Insgesamt sind rund 18 Mrd. Euro in Pensionskassen und BVKs ausgelagert.

Das bedeutet, dass die Unternehmen, nach dem österreichischen Staat, der zweitgrößte Pensionsauszahler im Land sind.

„Und das wird sich auch nicht wirklich ändern, weil viele der bestehenden Pensionsverpflichtungen für Pensionäre bestehen, die viel schwieriger auszulagern sind, weil sie keine kollektive Vertretung haben“, so Krischanitz.

Wachstumspotential für die kapitalgedeckte bAV kommt also vor allem von neu in die bAV eintretenden Unternehmen und könnte sich durch vorgeschlagene Änderungen der IAS 19 Standards vergrößern.

„Wir müssen damit rechnen, dass die Korridormethode innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre auslaufen wird und österreichische Unternehmen bereiten sich schon darauf vor, indem sie den Korridor verringern“, erläutert Krischanitz. „Wenn Unternehmen diese buchhalterische Methode nicht mehr anwenden können, dann sind die Pensionsrückstellungen Marktturbulenzen direkt ausgesetzt und Unternehmen könnten sich eine Auslagerung überlegen.“