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Asset Manager propagieren „Fiduciary Management 2.0“

Vermögensverwalter fühlen sich und Fiduciary Management unverstanden. Es gehe nicht darum, „Entscheidungsprozesse aus der Hand zu geben“.

Deutsche Berater hatten im Gespräch mit IPE vergangene Woche davon gesprochen, dass Fiduciary Management in Deutschland nicht sehr gefragt ist, weil „die Investoren die Zügel in der Hand“ behalten wollen.

„Beim Fiduciary Management geht es nicht darum, Entscheidungsprozesse aus der Hand zu geben, sondern darum, einen Dienstleister zu haben, der es dem Investor ermöglicht, sich auf finale strategische Entscheidungen und das Controlling zu konzentrieren“, erläutert Michael Schütze, Managing Director der neu gegründeten Allianz Corporate Pension Advisors (ACPA).

„Aber es scheint, dass nicht jeder Fiduciary Management so definiert“, gibt Schütze zu und erklärt, dass aus diesem Grund inoffiziell manchmal bereits der Ausdruck „Fiduciary Management 2.0“ genutzt wird, „um die neue Qualität der Governance und der Transparenz hervorzuheben“.

Er hält auch fest, dass in den Niederlanden der Ausdruck „Fiduciary Management“ kaum mehr gebraucht werde – auf Grund von „gemischten Erfahrungen“ mit ersten Versionen dieser neuen Dienstleistung bei denen die Transparenz nicht immer eingehalten wurde. Hierbei, so Schütze, wurden auch tatsächlich oftmals zu viele Entscheidungen an den externen Treuhänder abgegeben.

Oscar Vermeulen, Direktor und Mitbegründer der Schweizer Altis Investment Management, sagt ebenfalls, dass Fiduciary Management ein „Werkzeugkasten“ ist, mit dem Investoren „ihre Herausforderungen besser meistern können“.

„Es ist oft erstaunlich, mit welchen limitierten Hilfsmitteln größere Summen verwaltet werden“, gibt Alfonso Papa, CEO der ING Investment Management (Schweiz), zu bedenken. Vor allem blieben ausreichende Überwachung und das effizientes Risikomanagement oft auf der Strecke.

Ein Fiduciary Manager könne hier helfen, neue Kompetenzen aufzubauen, so Vermeulen, der in Zusammenhang mit Fiduciary Management lieber von „Insourcing“ als von „Outsourcing“ spricht.

Schütze bestreitet nicht, dass es einen Interessenskonflikt gibt, aber er ist überzeugt, dass dieser transparent aufgelöst werden kann und dass „Fiduciary Managment den Kunden hilft, ihre Investmentstruktur zu erweitern“.

„Einige Kunden verbieten ihrem Fiduciary Manager, dass dieser auch Gelder für sie verwaltet oder es wird ein gewisser Prozentsatz festgelegt“, so Schütze. Er betont, dass diese Dienstleistung keine „Black Box“ sei, sondern ein transparenter Weg Anlageentscheidungen zu treffen und ein einheitliches Reporting und manchmal auch Controlling zu erhalten – je nach Wunsch des Investors.

Schütze glaubt nicht, dass Consultants dies Kompetenzen aufbauen werden, um strategische Assetallokationen operativ umzusetzen und hielt fest, dass einige Asset Manager bereits auf einem Level mit den Consultants stehen, wenn es um bestimmte Beratungsthemen geht. „Aber am Ende entscheidet der Kunden wer welchen Teil der Wertschöpfungskette erhält – und Fiduciary Manager werden nur selten gefragt alles zu übernehmen.“

Auf die Frage nach den zusätzlichen Kosten gibt Schütze zu, dass es für kleinere Versorgungseinrichtungen schwierig sein könne, Fiduciary Management Angebote in Anspruch zu nehmen.