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bAV in Deutschland: Eine Bestandsaufnahme

Pensionsbeauftragte in kleinen und mitteständischen Unternehmen könnten mehr dazu beitragen, dass das Interesse an der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) wächst, so sind Personalverantwortliche überzeugt. Union Investment hat unterdessen eine Sonderauswertung ihres „Vorsorgeatlas Deutschland“ vorgelegt.

Nur 40 bis 60% der KMUs bieten ihren Angestellten bAV in der einen oder anderen Form an. Einer der Hauptgründe dafür sei das mangelnde Interesse unter den Mitarbeitern, stellten einige Personaler in einer Blitzumfrage des Beraterunternehmens auxilion während einer Fachmesse in Köln fest.

Aber die Befragten übten dabei auch Selbstkritik: 67% sagten, Pensionsbeauftragte in diesen Firmen könnten mehr dazu beitragen, Mitarbeiter besser über Steuervorteile und Eigenschaften der betrieblichen Altersvorsorge aufzuklären.

Das spiegelt eine kürzlich vom IMWF veröffentlichte Umfrage (<link content am-quickshort artikel imwf-umfrage-deutsche-sind-ueber-bav-zu-wenig-informiert>IPE Institutional Investment berichtete) wieder, die feststellte, dass deutsche Angestellte zu wenig über die Möglichkeiten der bAV informiert sind.

Jedoch betonten 76% der auf der Messe in Köln Befragten, dass wegen der Komplexität des Themas Beratung durch externe Pensionsexperten notwendig ist.

Rund 44% sagten, dass die Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge in KMUs vor allem am administrativen Aufwand scheitert.

Insgesamt hielten 75% der Befragten fest, dass die bAV bei der Einstellung und später auch bei der Zufriedenheit von Schlüsselkräften und Fachpersonal immer wichtiger werden wird.

Auch gaben 85% an, dass die bAV in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, vor allem weil die staatliche und private Vorsorge nicht ausreichen wird.

„Vorsorgeatlas Deutschland“
Union Investment stellte in einer Sonderauswertung ihres „Vorsorgeatlas Deutschland“ fest, dass die Hälfte der Deutschen mit einem Riester-Vertrag die Fördermöglichkeiten nicht voll ausschöpft.

Die meisten davon beantragten nicht einmal die Förderung, so Union in der Studie, die zusammen mit Akademikern wie Bernd Raffelhüschen durchgeführt wurde.

„Zunächst sollten Riester-Sparer die Möglichkeit des Dauerzulagenantrages nutzen. Darüber hinaus sollten sie die Sparraten regelmäßig mit dem Einkommen abgleichen und entsprechend dynamisieren. Denn wenn sich das Einkommen aufgrund von Gehaltserhöhungen oder Sonderzahlungen ändert, müssen auch die Sparraten angepasst werden“, erklärt Raffelhüschen.

Viele Riester-Sparer erhalten nur gekürzte Förderungen, weil sie nicht die geforderte Mindestbeitragsleistung erbringen.

Anders als angenommen sind es zudem nicht die Niedrigverdiener, die sich die Riester-Beiträge vielleicht nicht leisten können und entsprechend wenig von den Fördermöglichkeiten Gebrauch machen, sondern die Besserverdiener.

„Der Gesetzgeber könnte die Riester-Sparer unterstützen, indem er ihnen genau mitteilt, wie viel Euro für den Erhalt der vollen Zulage fehlten. Darüber hinaus sollten die Sparer die Chance bekommen, die fehlende Summe für das vergangene Beitragsjahr innerhalb einer festen Frist nachzuzahlen, um nachträglich die volle Förderung zu erhalten“, so Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.