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„Das Interesse institutioneller Investoren ist ungebrochen“

Dank der Übernahme der LB Immo Invest zum Jahresanfang sieht Martin Lemke, Geschäftsführer der PATRIZIA, die Gesellschaft nun optimal aufgestellt, die komplette Wertschöpfungskette – sowohl im gewerblichen Sektor als auch im Wohnbereich – für institutionelle Investoren anzubieten. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit ihm über die weiteren Pläne des Augsburger Immobilienspezialisten.

Martin Lemke

IPE Institutional Investment: Herr Lemke, Patrizia Immobilien ist vielen Investoren als Spezialist für den Wohnsektor bekannt. Wie wichtig war die Akquisition der LB Immo Invest, um stärker im Gewerbesektor Fuß zu fassen?
Lemke: PATRIZIA hat seit ihrer Gründung 1984 Schritt für Schritt ihr Leistungsspektrum rund um die Wohnimmobilie erweitert. Der Erwerb der LB Immo Invest (LBI), der heutigen PATRIZIA GewerbeInvest ist ein logischer Schritt in der Weiterentwicklung des Unternehmens zum Immobilien-Investmenthaus. Nicht nur dass wir weitere Expertise dazukaufen konnten. Auch die Historie und der Track Record der LB Immo Invest helfen uns hier ganz sicher, entsprechend am Markt wahrgenommen zu werden. Wir können unseren Kunden heute nun eine noch breitere Produktpalette im In- und Ausland anbieten. Zudem haben wir ein profitables Unternehmen übernommen, das unsere Ertragskraft stärkt.

IPE Institutional Investment: Wie ist die Integration insgesamt gelaufen?
Lemke: Der Name PATRIZIA bei vielen Marktteilnehmern Synonym für „der Wohnimmobilienspezialist“. Im Umkehrschluss heißt das, dass für die Thematik Gewerbe eine eigene Plattform erforderlich war. Mit dem Erwerb der LBI sind wir diesem Anspruch sehr gut gerecht geworden, denn wir haben uns entsprechend unserer zwei Standbeine „Wohnen“ und „Gewerbe“ organisiert. Die Wohnaktivitäten werden von Augsburg aus gesteuert und die Gewerbeaktivitäten von Hamburg aus. Von daher war die Integration vergleichsweise einfach zu organisieren. urch die geringe Überschneidung der Geschäftsmodelle bzw. der unterschiedlichen Zielmärkte gab es hier wenig Konfliktpotenzial. Ich würde sagen, es ist uns rundum gelungen.  Zumal wir uns damit auch von den Standorten her in Deutschland regional hervorragend ergänzen konnten.

IPE Institutional Investment: Kein Sand im Getriebe?
Lemke: Durch die geringe Überschneidung der Geschäftsmodelle bzw. der unterschiedlichen Zielmärkte gab es hier wenig Konfliktpotenzial. Ich würde sagen, es ist uns rundum gelungen.  Zumal wir uns damit auch von den Standorten her in Deutschland regional hervorragend ergänzen konnten.

IPE Institutional Investment: Wo sehen Sie konkret die Stärken der LB Immo Invest?
Lemke: Hier wurde und wird mit einem kleinen Team auf internationaler Ebene ein bedeutendes Transaktionsvolumen gestemmt. Mit der nahezu 30jährigen Immobilienkompetenz der PATRIZIA werden wir sicherlich noch weiter an Schlagkraft gewinnen.

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie die Frage für die Patrizia Immobilien im jetzigen Unternehmensstadium insgesamt beantworten?
Lemke: Ich kenne hinsichtlich des Immobilien-Life-Cycles kein Unternehmen, das über alle Sektoren ein derart umfangreiches Set-up bietet wie wir es als Patrizia tun. Ich spreche bei unserem Angebot vom Research & Ankauf, von der Immobilienprojektierung, dem Asset & Property Management bis hin zur finalen Investorenbetreuung. Entsprechend heißt dies für unsere Kunden: kein Verluste über Schnittstellen, also ein maximal mögliches Wertentwicklungspotenzial, das aufgedeckt werden kann.

IPE Institutional Investment: Wie gehen Sie aktuell institutionelle Investoren an?
Lemke: Wir sehen die Zukunft in Bausteinfonds für einzelne Subsegmente. Ein Beispiel hierfür ist unser Büro Europa- oder ein Wohnen Deutschland-Fonds. Hiermit kann der Anleger ganz spezifisch in ein Segment und eine Region investieren, die optimal zu seiner bisherigen Portfoliostruktur passt.

IPE Institutional Investment: Einzelhandel ist derzeit in aller Munde, wie stehen Sie zum Sektor?
Lemke: In der Tat, quasi jeder Investor möchte derzeit in Einzelhandelsimmobilien investieren. Das Segment steht dadurch gehörig unter Kaufdruck, wir sind aufgrund der Vielzahl der Investoren eher vorsichtig gestimmt, da einzig die Verkäufer die Preise bestimmen. Das ist auf Dauer nicht gesund.

IPE Institutional Investment: Wo investieren Sie derzeit?
Lemke: In Deutschland schöpfen wir unseren Vorteil der Marktnähe derzeit voll aus und konzentrieren uns auf die gerade von ausländischen Managern weit weniger beachteten kleineren Städte außerhalb der Top7. Hier helfen unsere Detailinformationen vor Ort zu immer noch sehr guten Deals.

IPE Institutional Investment: Viele institutionelle Adressen sind in den letzten Jahren auch wieder starker im Wohnsektor aktiv geworden. Welche Renditen halten Sie hier mit A-Objekten in A-Städten noch für realisierbar?
Lemke: Mit einem guten Manager sollten nach Kosten noch 4% drin sein. Gegenüber Bundesanleihen mit Sicherheit keine schlechte Alternative, wenn ich ein sehr granulär verteiltes Risiko auf der Mieterseite möchte. Das Interesse institutioneller Adresse ist hier ungebrochen.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für diese Einblicke.