Nicht zuletzt aufgrund der Integration der DWS in die neu benannte „Deutsche Asset & Wealth Management“ (DeAWM) im vergangenen Jahr konnte der größte deutsche Vermögensverwalter seine Assets under Management um über 50% auf 931 Mrd. Euro per Jahresende 2013 steigern – dies zeigte die jüngste Ausgabe der IPE Top 400 Asset Manager-Beilage.
Ein ähnliches Wachstum wurde in Deutschland nur von der Immobilienfirma Patrizia erreicht, die ihr Vermögen im vergangenen Jahr um 56% auf 11,7 Mrd. Euro steigern konnte. Nachdem die Patrizia die GBW mit einem Wert von 2,5 Mrd. Euro übernommen hatte, kaufte sie 2013 auch ein 800 Mio. Euro Portfolio vom Land Hessen, die größte Gewerbeimmobilientransaktion im vergangenen Jahr.
Laut Michele Faissola, Leiter des Executive Committee der DeAWM, „muss man effizient sein und die Größe haben“, um als Asset Manager in einem Markt zu bestehen, wo der „Druck auf die Margen weiter zunehmen wird“ und eine fragmentierte Regulierung eine „große Herausforderung“ bleiben wird.
In seiner Rede beim DeAWM-Presseevent in London in dieser Woche sagte er voraus, dass langfristig in der Asset Management-Industrie „die Großen größer“ und „jene in der Mitte zerquetscht“ werden.
Allerdings sieht er auch eine Art „Dichotomie“ in der auch „wirklich spezialisierte aber kleine Boutiquen“ mit einem Produktfokus oder einem regionalen Fokus überleben werden können.
„Es wird eine Kombination aus einem Darwin’schen Prozess, wo der Gewinner alles bekommt, und M&A-Aktivität in der Industrie geben“, sagte Faissola.
Für die DeAWM hielt er fest, dass „keine weiteren Geschäftsteile in näherer Zukunft zum Verkauf stehen“.
Die Asset Management-Firma hatte Verkaufsgespräche zu ihrem Immobilien-Arm RREEF vergangenes Jahr abgebrochen und befindet sich jetzt in Verhandlungen mit BNY Mellon über die Auslagerung von Dienstleistungen in der Immobilienfonds-Administration wie z.B. Buchhaltung oder Reporting.
Aber Faissola sagte auch, dass er zwar grundsätzlich „nichts gegen weitere Ankäufe“ in Zukunft habe, es aber im Moment „vielleicht noch ein bisschen zu früh sei, darüber nachzudenken“.
„Wenn wir alle Integrationen abgeschlossen haben, bin ich nicht dagegen, aber es muss gezielt sein und zusätzlichen Wert bringen“, so der DeAWM-Chef.
Barbara Rupf-Bee, die jüngst zur Leiterin für die EMEA-Region bei der DeAWM ernannt wurde, sagte ebenfalls, dass Regulierungen die Marktkonsolidierungen vorantreiben werden.
In einer Diskussionsrunde betonte sie, wie wichtig der Dialog mit den Regulatoren sei, der „zu gewissen Kosten“ führe.
„Regulatoren sehen immer öfter, was funktioniert und was nicht und es wird mehr Wert auf die Passform der Regulierung gelegt“, so Rupf-Bee.
Außerdem zeigte sie sich überzeugt, dass der große Trend, dass Institutionen Hedgefonds- und andere alternative Strategien in ihr Portfolio hineinarbeiten, nicht durch Regulierung behindert werden wird.
„Vor allem Versicherer und Pensionsfonds sind hier Vorreiter“, erläuterte sie und erwähnte, dass „früher Alternatives im rechten Eck des Portfolios gesessen haben und niemand wusste, wie man sie am besten integrieren soll“.
Rupf-Bee fügte hinzu, dass bestehende Regulierungen, die solch übergreifende Asset Allokationen verhindern könnten, „umgangen werden können“ und in Ländern wie Deutschland müsse man bedenken, dass man nicht die volle Angebotsbreite an alternativen Anlagen einsetzen kann.
„Aber auf dem Weg zu den neuen Trends werden uns die Regulatoren folgen – sie werden nie vorangehen“, gab Rupf-Bee abschließend zu bedenken.
DeAWM sieht Zukäufe nur als mittelfristige Option für weiteres Wachstum
