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Deutsche Bank: Review des Bereiches Global Asset Management

Die Deutsche Bank kündigte an, ihre gesamte Global Asset Management-Abteilung überprüfen zu wollen. Das könnte auch zum Verkauf einzelner Teile führen.

Frankfurt, Sitz der Deutsche Bank AG

Die Bank betonte, sie werde definitiv weiterhin im Asset Management tätig sein. Darüber hinaus soll das Geschäft der Tochter DWS in Europa, Asien und Deutschland nicht überprüft werde, da dieses bereits als „Kern des Retail-Geschäftes in diesen Regionen“ definiert worden sei.

Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte gegenüber IPE, dass die „strategischen Optionen“, die für die anderen Teile angedacht werden, auch einen Verkauf beinhalten könnten.

Die Aussage „Wir ziehen alle strategischen Optionen in Betracht“ heiße grundsätzlich, dass man das Geschäft in der Abteilung entweder ausbauen, gleich belassen oder einen Teil verkaufen werden, so der Sprecher.

Weiterhin sagte er, dass die Überprüfung eine Entscheidung des derzeitigen Vorstands sei und unabhängig von der geplanten Führungsänderung im Mai 2012 fallen werde, wenn Anshu Jain und Jürgen Fitschen dann Josef Ackermann an der Konzernspitze ablösen.

Die Global Asset Management-Abteilung der Deutschen Bank besteht aus vier Teilen, die insgesamt (per Ende September 2011) ein Vermögen von 516 Mrd. Euro verwalten: Der institutionelle Asset Manager DB Advisors (162 Mrd. Euro), der Retail-Bereich DWS in Europa, Asien, Deutschland und den USA (157 Mrd. Euro), der alternative Asset Manager RREEFF (46 Mrd. Euro) und die Deutsche Insurance Asset Management (150 Mrd. Euro).

Der Sprecher bestätigte, dass die Geschäftsfelder der DWS in den USA ebenfalls überprüft werden, aber er verneinte jeglichen direkten Zusammenhang mit den juristischen Erhebungen gegen die Deutsche Bank-Gruppe in den USA.

Vergangene Woche hatten zwei US-Pensionsfonds eine Sammelklage bei einem New Yorker Bezirksgericht gegen diverse Asset Manager gerichtet. Darunter befindet sich neben JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup und Merrill Lynch auch die Deutsche Bank Securities. Eingebracht wurde die Klage in Zusammenhang mit der Pleite des Brokers MF Securities.

Die beklagten Unternehmen hätten angeblich „grundlegend falsche und irreführende Aussagen zum Geschäftsfeld und dem Finanzergebnis“ von MF Securities getätigt, so die Anklageschrift.

Im Speziellen sei der Anteil von Europäischen Staatsanleihen im Portfolio der MF Securities „den Investoren nicht vollständig dargelegt worden“ und aufgrund der Falschaussagen der beklagten Unternehmen sei die Aktie von MF Securities im Frühjahr 2011 zu einem überhöhten Preis gehandelt worden, bis das Unternehmen im Herbst Konkurs anmelden musste.

Im September hatte der große holländische Pensionsfonds ABP zudem die Deutsche Bank bei einem New Yorker Gericht wegen Aussagen zu Mortgage Backed Securities (MBS) verklagt.

Die Deutsche Bank betonte, es gebe zu laufenden Verfahren „keinen Kommentar“.

Allerdings bestätigte ein anderer Sprecher gegenüber IPE, dass die Rahmenbedingungen für das Asset Management schwieriger geworden seien, einerseits durch gesetzliche Restriktionen und andererseits durch das Marktumfeld.

Ähnliches hatte auch Kevin Parker, Global Head of Asset Management und Vorstandsmitglied der Deutsche Bank Group, vor einigen Wochen anklingen lassen.

Er ist jetzt auch federführend für die Überprüfung des Global Asset Management verantwortlich, von der er sich erhofft, „die beste strategische Option zur Maximierung der Performance und des Potentials“ der Abteilung zu finden.