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Die Zukunft des Risikomanagements

MSCI Barra nimmt mit aktueller Studie unter institutionellen Investoren bzw. Asset Managern Stellung zum vieldiskutierten Thema.

Bereits seit vielen Jahren wird das Thema Risikomanagement sowohl auf Anlegerseite als auch bei Investment Managern stark und mitunter kontrovers diskutiert. Nicht zuletzt die Finanzkrise hat dabei gezeigt, dass Systeme bzw. Prozesse an ihre Grenzen und darüber hinaus kamen. Die Frage die sich nun vielen stellt, ist, wo Stellschrauben zur Optimierung bzw. gänzlichen Neufassung des Themas sind.

Im Rahmen der Umfrage von MSCI Barra wurden dabei im 34 Institutionen im Zeitraum August und September 2009 interviewt, um ein möglichst aktuelles und fundiertes Bild zum Thema zu bekommen. Unter den 34 Teilnehmern waren 11 institutionelle Investoren und 23 Investment Manager aus Asien, Europa und den USA. Die aggregierten Assets der Befragten lagen bei insgesamt rund 220 Mrd. USD.

Die Umfrage bestätigte dabei, dass Risiko Management bisher in erster Linie aus den beiden Funktionen Reporting und Controlling bestand. Kennziffern wie Tracking Error, VaR, Beta und Volatilität werden of ex-post und je Assetklasse und nicht auf Gesamtportfolioebene berechnet. Hieraus entstünden auch Fehleinschätzungen hinsichtlich Diversifikationseffekten, da die zugrundeliegenden Risikofaktoren und deren Korrelationen assetklassenübergreifende Wirkung auf ein Portfolio haben können.

Auch sollen die bisher verwendeten Risikokennziffern künftig durch Stress Tests und Szenarioanalysen ergänzt und Tail oder Extreme Risk Szenarien besser analysiert werden.

Die Mehrzahl der Teilnehmer bestätigte auch, dass die Verantwortung für das Risiko Management in ihrem Unternehmen beim CIO liegt. Dies führe dazu, dass Ergebnisse aus der Risikoanalyse nicht ausreichend bei Anlageentscheidungen berücksichtigt würde.  Auch erklärten einige Investoren, dass ihnen erst durch die Finanzkrise klar wurde, dass sie nicht ausreichend Einblick in die Aktivitäten ihrer externen Manager hatten und damit von der plötzlichen Illiquidität in einzelnen Märkten überrascht wurden. Auch das Thema Leverage sei hier vielfach nicht ausreichend thematisiert worden.

Was ändert sich?
Auf Basis der Antworten der Teilnehmer identifizieren die Autoren schließlich sechs Themenbereiche, die künftig im Fokus stehen bzw. neu angepackt werden sollten:

1.    Neudefinition der Risiko Management-Funktion
Erwartet wird eine deutliche höhere Bewertung der Stellung im Unternehmen, eher mit Reporting zum CEO statt zum CIO.

2.    Integration qualitativer und quantitativer Einschätzungen

3.    Beurteilung von Risiken auf Unternehmensebene

4.    Die klare Erfassung von Liquiditäts- und Counterparty-Risiken

5.    Eine grundsätzlich verbesserte Risikoanalyse, verbunden mit Stresstests, Faktoranalysen etc.

6.    Deutlich verbesserte Risikokontrollen und klar definierte Antworten bei Abweichungen.


Den kompletten Report können Leser von IPE Institutional Investment unter dem unten angeführten Link als pdf kostenlos downloaden.