„Vermögensverwalter und SRI Rating-Agenturen müsse mehr kundenspezifische Produkte anbieten, um den Anforderungen von Pensionsfonds gerecht zu werden“, sagte Olivier Bonnet, Vorsitzender für SRI Strategien beim Französischen öffentlichen Pensionsfonds ERAFP.

Er betonte, dass sein Versorgungswerk, dass die SRI-Strategie auf das gesamte Portfolio anwendet, mithilft, die Forschungen im Feld SRI voranzutreiben, denn bei jeder neuen Veranlagung müssen die Rating-Agenturen diese in ihre Untersuchungen mit einbeziehen.

Aber Sander Paul van Tongeren, Senior Sustainability Specialist für Global Real Estate Asset Management beim holländischen Vermögensverwalter APG, ist gegenüber SRI Dienstleistern skeptisch. „Es findet eine Konsolidierung von ESG Rating-Agenturen statt und es gibt heute nur ein paar wenige große Anbieter, die nur etwa 40% aller Unternehmen abdecken. Ihre Methoden sind manchmal unklar und für uns eine ‚Black Box’. Wir vertrauen diesen Daten nicht wirklich“, so Van Tongeren.

Heribert Karch, Vorsitzender der deutschen MetallRente, erläuterte, dass sich seine Versorgungswerke an einem SRI Index orientieren und darüber hinaus noch zusätzliche Untersuchungen über Firmen, die man ein- oder ausschließen will egal ob sie im Index sind oder nicht. Er fügte hinzu, dass deutsche Vorschriften einen weiträumigen Einsatz von SRI Kriterien verhindern, vor allem bei versicherungsförmigen Durchführungswegen.

„In einigen gesetzlich regulierten Durchführungswegen mit Vorschriften zur Diversifizierung in bestimmte Assetklassen und zur Garantie von Liquidität zu jedem Zeitpunkt, könnte man argumentieren, dass der Einsatz von SRI das Investment-Universum einschränkt und so – mathematisch gesprochen – das Risiko erhöht,“ erläuterte Karch.

Deshalb sei der einzige Weg, SRI Investitionen in Deutschland zu erhöhen, wenn die SRI-Debatte weitergeht, gesetzliche Änderungen stattfinden, in denen SRI nicht kontraproduktiv wirkt, und Vermögensverwalter neue Produkte anbieten. „Besonders in Assetklassen außerhalb Aktien gibt es hier noch eine Menge zu tun“, so Karch.