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EU-Auflagen: HSH Nordbank kappt ausländische Immobilienfinanzierungen

Die HSH Nordbank wird zukünftig keine ausländischen Immobilienprojekte mehr finanzieren, um die EU-Auflagen für die Finanzhilfe zu erfüllen. Laufende Verträge sind davon nicht betroffen.

Wie viele andere Landesbanken auch war auch die HSH Nordbank, die dem Land Schleswig-Holstein und der Hansestadt Hamburg anteilig gehört, in der Krise in Schieflage geraten und musste um finanzielle Hilfe ansuchen.

Im Jahr 2009 wurden der Bank 13 Mrd. Euro an Staatshilfe zugesagt, die nun von der EU-Kommission bestätigt wurden, jedoch unter strengen Bedingungen, zu denen auch die Umstrukturierung der Geschäftsfelder sowie eine Verkleinerung der Bilanzsumme um über 60% auf 82 Mrd. Euro bis 2014 gehört.

Um diese Auflagen zu erfüllen, wird die HSH Nordbank, einer der größten Immobilienfinanzierer, in Zukunft keine ausländischen Immobilienprojekte mehr finanzieren, sondern sich auf Norddeutschland und deutsche Großstädte konzentrieren.

„Wir werden in diesem Bereich aber keine laufenden Verträge kündigen. Vielmehr betreuen wir diese wie gewohnt professionell bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit  weiter“, erläuterte Peter Axmann, Leiter des Bereiches Immobilienkunden bei der HSH Nordbank.

Momentan beläuft sich das Volumen der Immobilienfinanzierungen der Bank auf 12 Mrd. Euro, davon 2 Mrd. Euro im Ausland.

Axmann betonte er sei froh darüber, dass wir jetzt endlich klare Eckdaten dafür haben, wie wir unser zukünftiges Geschäft gestalten können.“

Joaquín Almunia, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für den Wettbewerb, hatte bei der Ankündigung der Auflagen erläutert, dass diese „die HSH zurück auf den Pfad zur langfristigen Rentabilität bringen werden, in dem sie die Schwächen und Ursachen des Problems beseitigen“.

Laut Almunia, gehörten zu diesen vor allem die hohe Fremdfinanzierungsquote und der hohe Anteil an „Wholesale Funding“, vor allem in US-Dollar.

Aber des weiteren nannte der EU-Kommissar auch „der hohe Anteil von zyklischen Geschäftsfeldern der Bank“ wie Flugzeug- und Schiffsfinanzierungen, aus denen die HSH Nordbank im ersten Fall komplett aussteigen und sie im zweiten Fall deutlich reduzieren wird.

Die Bank hielt fest, dass ihr operatives Ergebnis (vor Restrukturierungs-Maßnahmen) über die ersten neun Monate 2011 auf 839 Mio. Euro gestiegen ist, verglichen mit einem Ergebnis von 157 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Allerdings wies die Bank für die ersten drei Quartale 2011 einen Verlust nach Steuern von 224 Mio. Euro aus, vor allem wegen einer Einmalzahlung von 500 Mio. Euro, die die Bank auf Beschluss der EU-Kommission an ihre Besitzer auszahlen musste. Im vergangenen Jahr war im gleichen Zeitraum ein Verlust von 119 Mio. Euro ausgewiesen worden.

„Die strategische Fokussierung auf unsere Kerngeschäfte sowie der fortgeschrittene Risikoabbau der Bank zahlen sich in unserer operativen Geschäftsentwicklung zunehmend aus“ so Paul Lerbinger, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank, abschließend.