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Feri fordert Änderung der Investmentgesetze bezüglich Ratings

Investmentregulierungen für Institutionelle sollten keine Einschränkungen auf große US-Ratingagenturen enthalten, sagt Tobias Schmidt aus dem Vorstand der Feri EuroRating Services, die vor kurzem den Status als EU Ratingagentur erlangt hat.

Seit dem vergangenen Herbst haben vier Ratingagenturen die Zulassung gemäß EU-Verordnung „EU Credit Rating Agencies Regulation” erhalten: Feri EuroRating (Deutschland), Euler Hermes Rating (Deutschland), Japan Credit Rating Agency und  Bulgarian Credit Rating Agency.

Die Anträge der großen US-Ratingagenturen und anderer Anwärter sind noch in Bearbeitung.

„Diese Regulierung hilft uns ein Stück weit, aber wir brauchen die Akzeptanz der Investoren“, sagte Schmidt gegenüber IPE.

Er erklärte außerdem, dass es nun eine Frage sei, „wie gewillt Investoren sind, sich Neuem zu öffnen“.

Allerdings können in einigen Fällen Investoren nicht selbst entscheiden, welche Ratingagenturen sie benutzen, weil in einigen Investmentgesetzen ausdrücklich ein Rating von einer der drei großen US-Ratingagenturen verlangt wird.

„Investmentrichtlinien müssen freier formuliert werden, vielleicht sollten sie auf alle Ratingagenturen ausgeweitet werden, die EU-Kriterien entsprechen oder – wie einige andenken – die Verpflichtung enthalten, eine europäische Ratingagenture hinzuzuziehen“, so Schmidt.

Eigenen Angaben zufolge hat Feri die PIGS-Staaten viel früher und viel drastischer herabgestuft als seine US-Mitstreiter.

„Im Moment steht Griechenland bei uns nur ein Rating über dem Default. Das heißt, dass wir nicht glauben, dass das Land über kurze oder mittelfristige Sicht die Probleme lösen wird können“, erläuterte Schmidt.

Im Moment reguliert die EU nur Kredit-Ratings, aber Schmidt ist überzeugt, dass andere Sektoren wie das Investmentfonds-Rating in Zukunft folgen werden.

Zu den anderen derzeit angedachte Änderungen zählt eine längere vorhergehende Benachrichtigung von Staaten vor einer Herabstufung inklusive der Möglichkeit, das Rating zu verhandeln.

Schmidt ist gegen eine solche Änderung, weil die Ratingagenturen eine Verpflichtung gegenüber dem Investor haben und Verhandlungen nur zu Verzögerungen führen würden.

Auch ist Schmidt, wie die meisten privatwirtschaftlichen Ratingagenturen, gegen die Schaffung einer staatlich gelenkten EU-Ratingagentur.

Er fürchtet hier massive Interessenskonflikte bei der Bewertung von Ländern und staatsnahen Betrieben.