Seit Februar leitet Alain Meyer das Büro in Zürich, das Teil der Regionalstrategie von Fiera ist. Neue Standorte wurden auch in Den Haag eröffnet, sowie in Abu Dhabi. „In dieser Region wird es ein weiteres Office geben und Südeuropa (insbesondere Spanien und Italien) ist für uns auch interessant“, so Meyer. Wichtig sei für Fiera dabei immer, dass die Zuständigen mit der Region, der Sprache usw. vertraut sind.
„Kontinuität, Überzeugungsarbeit, Sich-Zeit-Nehmen und vor Ort glaubwürdige Präsenz haben, sind und bleiben wichtige Faktoren um Neukunden zu gewinnen“, so Meyer weiter.
Institutionelle Anleger wie Pensionskassen möchte Fiera mit Nischen-Beimischungen gewinnen. So etwa mit einem 6 Mrd. US-Dollar schweren SMID-Fonds, also Small und Mid-Cap US-Firmen. Dieser Index sei weniger besetzt und vor allem nicht mit einem Track Record von über 20 Jahren, so Meyer.
Einen eher ungewöhnlichen Ansatz fährt Fiera auch bei Emerging Markets: Hier wird ein Cross-Over-Equity-Fonds angeboten mit Frontier Markets und „traditionellen“ Emerging Markets, wobei jedoch viele traditionelle Märkte hier weggelassen werden. „Wir lassen China, Taiwan, Indien, Korea – wo ohnehin fraglich ist, ob das noch zu den Emerging Markets zu zählen ist – und Südafrika raus. Der Fokus wird auf andere Märkte gelegt“, erklärt Meyer.
„Über den Weg der Private Markets können Investitionen in Immobilien, Naturkapital und Infrastruktur in OSZE-Ländern getätigt werden. Eine unserer ‚Spezialitäten‘ sind globale Immobilienschulden. Wir verfügen über Strategien in EMEA und Asien im Gesamtwert von 2 Mrd. US-Dollar, so Meyer. Diese Systeme seien in den letzten Jahren „äußerst konstant“ gelaufen.
Evergreen und grün
„Auch hier wollen wir uns nicht mit riesigen Private Equity-Instrumenten in Konkurrenz setzen“, erläutert Meyer. Alle Private Market-Strukturen sind evergreen und open-end mit mehrjährigen Track records. „Es gibt keine Blind Pools und die Strategien sind sehr klar definiert“, betont Meyer.
Apropos „grün“: ESG stehe zwar nicht per se auf den Produkten drauf, es seien aber die meisten Fonds Artikel 8 über den integrierten Ansatz, bestätigt Meyer. „Wir haben ein sehr gutes Basisreporting und insgesamt ein hohes Niveau an integrated ESG.“
Das Thema Impact ist auch noch nicht dezidiert in vielen Fonds vorhanden. Aber Meyer sieht hier etwas, das das europäische Team über die nächsten Monate stärker einbringen könne. Im Moment werde beim Impact vor allem auf Governance fokussiert. „Wir schließen keine Unternehmen aus, sondern begleiten sie hin zu einer Verbesserung.“ Diesen Impact könne man dann messen.