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Finanzmarktintegration fördert Outsourcing von Investmentdienstleistungen, 1. Teil

Die Investmentlandschaft wird komplexer, und immer mehr Argumente sprechen für das Auslagern von Tätigkeiten an spezialisierte Dienstleister.

 

Vor allem das Outsourcing administrativer Tätigkeiten spart Kosten, weil Technik und personelle Ressourcen nicht mehr unternehmensintern bereitgestellt werden müssen. Gute Outsourcing-Dienstleister verfügen zudem über umfangreiches Know-how und die jeweils neuesten Technologien, sodass Risikokontrolle, Transparenz und Servicequalität verbessert werden. Durch Skaleneffekte arbeiten sie in den Bereichen Abwicklung, Administration, Buchhaltung und Verwahrung günstiger, als es Vermögensverwalter, Pensionsfonds oder Versicherungen selber könnten. Darüber hinaus ermöglicht das Outsourcing dieser administrativen Tätigkeiten die Konzentration auf Kernkompetenzen: Ein Vermögensverwalter kann sich besser auf das Portfoliomanagement und den Vertrieb fokussieren, wenn er Verwaltungsfunktionen von Dritten durchführen lässt.

Multinationales Regulierungsdickicht
Mit dem Zusammenwachsen der europäischen Finanzmärkte, wird die Auslagerung administrativer Funktionen wichtiger als jemals zuvor. Institutionen, die ihre Produkte europaweit anbieten wollen, müssen verschiedenen und sich ständig verändernden europäischen wie nationalen Rechtsnormen gerecht werden. Produktzyklen werden zudem immer kürzer, und verschärfte, sich laufend verändernde aufsichtsrechtliche Melde- und Berichtspflichten machen dauerhafte hohe IT-Investitionen notwendig. Aber kaum eine Investmentgesellschaft, Versicherung oder Pensionskasse möchte dafür dauerhaft das nötige Kapital aufbringen, ohne ihr Kerngeschäft zu beeinträchtigen. Die Lösung liefern Serviceanbieter, die lokale Erfahrung in verschiedenen Rechtssystemen mitbringen und so für ihre Kunden regulatorische Neuerungen frühzeitig erfassen und bei der Umsetzung gesetzlicher Standards helfen.

Externe Lösungen sind flexibler
Inhouse-Lösungen sind im Vergleich oftmals zu aufwändig und teuer, zumal die Kosten in einem harten Wettbewerbsumfeld kaum an Kunden weitergegeben werden können. Außerdem erfordern die bei institutionellen Anlegern immer beliebter werdenden komplexen Investmentstrukturen und alternativen Anlageformen neue Lösungen für Reporting und Administration. Wohin der Weg führen könnte, lässt sich am Beispiel der Niederlande ablesen. Dort wurde im Mai 2004 die europaweit erste, verschiedene Rechtssysteme übergreifende Outsourcing-Vereinbarung zwischen ABN AMRO Asset Management (AAAM) und State Street abgeschlossen. Damit konnte AAAM die Zahl ihrer Luxemburger Fonds um die Hälfte erhöhen und die Zeit bis zur Markteinführung erheblich verkürzen. Im Dezember 2004 folgte ein weiteres grenzüberschreitendes Outsourcing-Mandat, welches Deutschland, Frankreich und Großbritannien umfaßt: AXA Investment Managers (AXA IM) beauftragte State Street mit Dienstleistungen wie Fondsadministration und -buchhaltung sowie operativer Anlage-Unterstützung.

Grenzen des Outsourcing
Aus rechtlichen Gründen ist eine Auslagerung von Compliance-Funktionen auf externe Dienstleister im Investmentsektor nur begrenzt möglich, da die aufsichtsrechtliche Kontroll- und Überwachungsfunktion immer vom Unternehmen selbst ausgeübt werden muß. Dritte können hier aber vorbereitende und unterstützende Leistungen erbringen, beispielsweise durch konsolidierte Datenlieferung oder durch systemtechnische Unterstützung. Ergänzend zu bestehenden nationalen Regelungen sieht die europäische Richtlinie über Markets in Financial Instruments (MiFID) ebenso vor, dass die Auslagerung betrieblicher Funktionen auf externe Dienstleister den zuständigen Aufsichtsbehörden angezeigt werden muss. Zudem müssen die Risiken der operativen Abläufe analysiert und Maßnahmen zur Risikovermeidung getroffen werden.

Lesen Sie nächste Woche, im zweiten Teil, mehr zu mehr zum Outsourcing-Markt und zur Frage, was einen guten Anbieter auszeichnet.