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Funds@Work: „Psychologische Barrieren“ verkomplizieren Fiduciary Management

Beim Fiduciary Management sollte man die „psychologischen Barrieren“ nicht unterschätzen, sagt der Gründer des internationalen Strategie-Consultant Funds@Work, Murat Ünal, im Gespräch mit IPE.

Die Debatte um Fiduciary Management ist in den letzten Wochen zwischen Consultants, die sich über das Angebot aufgeregt haben, Asset Managern, die es verteidigt haben, und anderen Consultants, die es selbst anbieten, hin und her gegangen.

Für Frank Umlauf, Geschäftsführer der deutschen Beraterfirma tajdo ist die Sache klar: „Fiduciary Management ist nur eine neue Verpackung für etwas, das schon jahrelang existiert, und zwar unter dem Namen Investment Consulting.“

„Die Asset Management Industrie nützt jede auch nur noch so kleine Möglichkeit, um das Aufbrechen der Wertschöpfungskette im deutschen Markt wieder rückgängig zu machen“, sagte er in seiner Antwort auf Artikel zu diesem Thema aus den letzten Wochen.

Laut dem Funds@Work-Gründer Murat Ünal ist die Sache etwas komplizierter. „Es gibt eine psychologische Komponente, weil die Leute nicht gerne die Kontrolle aus der Hand geben und nicht gerne gesagt bekommen, dass jemand anders die Sache vielleicht besser macht“, so Ünal.

Außerdem bedeute Outsourcing, dass Investoren nicht von der Möglichkeit Gebrauch machen können, intern Kompetenzen aufzubauen, die später nützlich sein könnten.

Allerdings hält Ünal fest, dass „jedes Fiduciary Mandat je nach Investorengruppe unterschiedlich ist“ und wie bedeutend das inhouse Management von Assets ist.

Im Allgemeinen seien kleinere Investoren eher geneigt, solch ein Service-Angebot anzunehmen, aber „Verallgemeinerungen sind schwierig“, zeigt sich Ünal vorsichtig.

Ein Problem sieht er darin, dass Outsourcing oft in einer Liquiditätsklemme passiere und nicht als Teil einer strategischen Entscheidung.

Des Weiteren mache es Sinn, dass mehr Investoren tatsächlich zwei konkurrierende Investment Consultants für die Manager-Auswahl anheuern, auch wenn das bedeutet, dass der Investor vorab vielleicht ein bisschen mehr zahlen müsse.

„Diese Methode konkurrierende Investment Consultants für Zusatzservices (von der Manager-Auswahl für alternative Anlagen bis hin zu Services, die mit Risikomanagement in Verbindung stehen) wird immer häufiger genützt“, so Ünal.

Auf der Investorenseite sieht er eindeutig ein viel professionelleres Level.

„Ein guter Indikator ist, dass z.B. ausgewählte große Versorgungswerke Spezialisten für ihr Immobilien inhouse Team anheuern, die zum Beispiel Erfahrungen in Asien haben“, so der Berater.

Außerdem fänden Gespräche zwischen Investoren und Consultants „auf einer ganz anderen Ebene“ statt und das zwingt Consultants in Nischenbereiche zu gehen, weil große Investoren zunehmend ein breiteres Investmentuniversum abdecken und spezialisierte externe Berater eher bräuchten, als ein gesamtes Dienstleistungspaket.

„Als Teil der Marktentwicklung brauchen Berater ein Merkmal, dass sie von den anderen unterscheidet, an dem sich Inestoren festhalten können“, so Ünal. „Es wäre natürlich auch wünschenswert, wenn Controlling vom tatsächlichen Consulting eindeutiger getrennt wäre, um mehr Objektivität in den Prozess zu bringen.“