Foundation | Welcome

Menu


Hedgefonds Aurelius kritisiert Ausstiegs-Szenario bei IVG

Wenige Tage bevor ein Kompromiss für die Refinanzierung der Schulden der IVG erreicht werden muss, meldete sich der Gläubiger Aurelius mit Kritik zu Wort.

Die IVG verhandelt derzeit mit ihren Gläubigern über eine Restrukturierung der Schulden in Eigenkapital und von den Kreditgebern wurde der 30. Juli als Stichtag für den notwendigen Kompromiss gesetzt.

Aus diesem Grund wurde die Hauptversammlung erneut nach hinten verschoben. Neuer Termin ist der 12. September und auch der Jahresbericht wird später als erwartet, nämlich erst Ende August, veröffentlicht.

Aber die IVG gibt sich optimistisch, da sich die größten Kreditgeber damit einverstanden erklärt haben, die Laufzeit einer Wandelanleihe und eines Bankdarlehens zu verlängern „sollte dies für die Restrukturierung notwendig sein“, so das Unternehmen in einer Presseaussendung.

Es könnte auch eine Einigung über eine Finanzierung in der Höhe von 120 Mio. Euro erzielt werden, um die Liquidität und die Existenz der IVG bis zum geplanten Ende der Umstrukturierung im März 2014 zu sichern.

Diese Woche hat sich jedoch Aurelius Capital Management, ein Hedgefonds, der nach eigenen Angaben 30% der von der IVG-Tochter IVG Finance ausgegebenen Wandelanleihen, zu Wort gemeldet.

Das Unternehmen kritisiert Annahmen im sogenannten Entity Priority Model (EPM), also dem Notfallplan über die Auflösung des Unternehmens für den Fall, dass kein Kompromiss erzielt werden sollte.

Obwohl Aurelius der IVG dankt, diese Einschätzungen eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers, öffentlich gemacht zu haben, hielt der Gläubiger in einer Pressenotiz fest, dass das EPM „falsche Annahmen“ beinhaltet.

Es werde darin die Rückzahlungen aus gewissen Krediten überschätzt, während jene der Wandelanleihen „unterschätzt“ würden.

Aurelius hielt fest, dass die „korrigierten Annahmen zu den Rückzahlungen“, die die IVG Finance gegenüber ihrem Mutterkonzern ausweisen sollte, 406 Mio. Euro und nicht 349 Mio. Euro, wie im EPM dargestellt, betragen.

Ein IVG-Sprecher sagte gegenüber IPE Institutional Investment, dass seine Firma „die Meinung einzelner Gläubiger nicht kommentiert“. Allerdings hielt er fest, dass IVG-CEO Wolfgang Schäfers gegenüber der deutschen Presse gesagt hatte, dass „in der heißen Phase der Verhandlungen ein bisschen Trommeln zum Geschäft gehört“.

Aurelius hat es in den letzten Jahren in großen Refinanzierungs-Projekten schon des Öfteren in die Schlagzeilen geschafft: Sowohl bei der Dubai World Investment Holding, als auch in der Frage der argentinischen Staatsverschuldung gehörte das Unternehmen jeweils zu jenen Gläubigern, die den ursprünglichen Vorschlag am energischsten abgelehnt haben.