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Hermes sieht „positive Entwicklung“ bei Vergütung in DAX-Unternehmen

Legale Änderungen und die Finanzkrise haben zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in den Vergütungsmodellen für Vorstände der DAX-Unternehmen geführt. Dies bestätigten Hermes Fund Manager und Towers Watson gegenüber IPE.

Hans-Christoph Hirt, Hermes EOS

Über die letzten beiden Jahre haben alle Unternehmen im DAX bei ihren HVs Konsultativabstimmungen über die Vorstandsvergütungen abgehalten.

„Und über 90% erzielten ein positives Resultat. Nur zwei oder drei mussten ihre Vergütungsmodelle nachbessern“, erläuterte Olaf Lang, Leiter „Talents & Rewards“ bei Towers Watson. Er ist auch einer der Autoren der jüngsten Studie der Beraterfirma zum Thema Vorstandsvergütung in Deutschland.

Seit 2010 ist es gesetzlich erlaubt, solche Abstimmungen auf freiwilliger Basis durchzuführen aber das Gesetz sieht auch vor, dass Aktionäre eine solche Abstimmung einfordern können, sollte das Unternehmen es nicht von sich aus anbieten.

Hans-Christoph Hirt, Executive Director bei Hermes Equity Ownership Services (Hermes EOS), nennt das  eine „elegante Lösung des deutschen Gesetzgebers“.

Insgesamt sieht er eine „positive Entwicklung“ im Bereich der Strukturen und der Transparenz der Vorstandsvergütung in Deutschland.

Auch laut Lang haben sowohl die Finanzkrise als auch die in Deutschland nach der Krise eingeführten rechtlichen Änderungen, wie das Vorstandsvergütungsgesetz 2009, zu „mehr Nachhaltigkeit und Transparenz“ in den Vergütungsmodellen der DAX-Unternehmen geführt.

„Aber das heißt nicht, das alles perfekt ist“, fügt Hirt hinzu.

Hirt hätte gerne, dass mehr langfristige Anreize für Vergütungen angewandt werden, da in einigen Industriebereichen auch drei oder vier Jahre zu kurz sind, um den Erfolg einer bestimmten Strategie oder einer Investmententscheidung zu messen.

„Zweitens sollten noch mehr Unternehmen Aktien als einen wichtigen Vergütungsbestandteil einsetzen, um einen Gleichlauf der Interessen von Vorständen und Aktionären sicherzustellen“, so Hirt.

Außerdem sollten die Aktionäre in den Entscheidungsprozess über Vergütungsmodelle miteinbezogen werden und nicht erst bei der Hauptversammlung darüber abstimmen können.

Lang bestätigte, dass es vor allem im Bereich der Transparenz aber auch der Verständlichkeit noch Nachholbedarf gibt, da einige Vergütungsberichte so komplex geworden sind, dass sie von Aktionären nicht mehr verstanden werden.