Es hätte für Immobilienanleger so schön kommen können. Eigentlich hätten Sie schon im Herbst dieses Jahres oder aber spätestens anfangs 2007 in „German-REITs“ investieren können. Doch derzeit macht der SPD-Part der großen Koalition dem Ganzen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Hier werden steigende Mieten und die unklare Steuersituation als Argumente vorgebracht, um das Vehikel auf seinem Weg noch zu stoppen.
Abgesehen vom schlechten Licht, welches das Hickhack um den G-REIT auf den hiesigen Finanzplatz wirft, scheint die Branche zunehmend auch das Ausland als interessante Alternative zu entdecken. Die Einbringung von Immobilien in einen REIT in Frankreich und dessen Börsennotiz an der Pariser Börse durch die deutsche Commerz-Grundbesitz-Gruppe zeigt hier bereits den Weg auf. Übrig bleibt daher nur die Hoffnung an die Vernunft in der Politik, das deutsche Vehikel nicht in der dunklen Kammer versauern zu lassen. Es wäre fatal, gerade zu einem Zeitpunkt an dem wieder Leben in den deutschen Immobilienmarkt eingekehrt, wie nicht zuletzt auch die erfolgreichen Börsengänge von Immobilienunternehmen gezeigt haben. Angesichts von rund 50 Mrd. Euro Anlegergeldern, die im vergangenen Jahr in den deutschen Markt geflossen sind, wäre die REITs-Einführung das ideale Ventil, den deutschen Immobilienmarkt – auch auf der Anlageseite – langfristig wettbewerbsfähig zu machen. Es wird Zeit, das Thema wirklich anzupacken!
Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>
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