Gehen wir nur 12 Monate in die Geschichte zurück. Noch im Frühjahr letzten Jahres waren viele am deutschen Markt frohen Mutes, dass es noch im Herbst 2005 mit der Einführung der German-REITs (G-REIT) klappen könnte. Es kam die Auflösung des Bundestages, vorgezogene Neuwahlen und damit das Ende vom Traum eines 2005er Jahrgangs des G-REIT.
Nun hätte man meinen können, dass mit einer großen Koalition auch die gro0e Vernunft eingekehrt wäre und REITs – nach der Neusortierung der Minister und Ministerien – relativ zügig umzusetzen wären. Doch derzeit scheint eher wieder Stillstand eingekehrt zu sein. Erneut werden steuerliche Problem vorgeschoben, die immerhin bereits vor gut einem Jahr diskutiert wurden. Keine Frage, die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen uns, dass es schwierig ist, den REIT so zu konstruieren, dass auch ausländische Anleger entsprechend steuerlich veranlagt werden, doch derzeit macht die Politik nicht den Eindruck, als habe das Thema für sie eine obere Priorität. Nach einer 2006er Geburt sieht es derzeit jedenfalls nicht aus. Blickt man beispielsweise nach Großbritannien, wo REITs ebenfalls kurz vor der Einführung stehen, so würde man sich auch in Deutschland ein anderes Tempo wünschen. Schließlich schaut Geld nicht auf Länder und Grenzen, sondern vielmehr dahin wo Anlagechancen lauern – was nicht zuletzt die Blockkäufe vieler ausländischer Gesellschaften im Immobilienbereich im Vorgriff auf die REIT-Einführung zeigen. Hoffentlich müssen nicht nur sie, sondern auch die deutschen Anleger nicht mehr allzu lange auf das entsprechende Vehikel warten...
Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>
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