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Kommentar: Wer kontrolliert die Aufsicht?

„Im Kern war es recht banal, weil es so einfach war“, erklärte der BaFin-Mitarbeiter, der es in nur wenigen Jahren schaffte, die Behörde um mehrere Millionen Euro zu prellen.

Nicht nur Hedgefonds-Manager, die zuletzt beliebtesten Angriffsziele von BaFin-Präsident Jochen Sanio, dürften sich in den vergangenen Wochen verwundert die Augen gerieben haben. Kamen doch immer mehr Detail einer Betrugsaffäre ans Licht, bei denen man sich als unbeteiligter Marktbeobachter fragen muss, ob hier von der Behörde im internen Kontrollmechanismus nur fahrlässig, oder – provokant gefragt – vorsätzlich gehandelt wurde.

Lassen wir den Sarkasmus an dieser Stelle beiseite, denn ein – extern noch so bissiger Tiger – bringt dem ganzen Finanzplatz nichts, wenn er inter eher zu zahnlosen Katze mutiert. Nun mag man argumentieren, dass die wichtigste Aufgabe des BaFin zufrieden stellend ausgeführt wurde, wie der „Track Record“ der vergangenen Jahre der Sanio-Behörde zeigt.

Viel mehr wert als vergangene Erfolge ist allerdings das Vertrauen in die Arbeit. Wenn ich nun höre, wie in der vergangenen Woche in London geschehen, dass offen darüber gesprochen wird, ob denn nun auch andere Abteilungen – mit mehr Außenbeziehungen als IT/Beschaffung – bestechlich gewesen sein könnten, so dürfte der Ruf der BaFin doch ganz erheblich leiden. Warten wir ab, was die nächsten Woche ans Tageslicht und Konsequenzen bringen.

Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>

f.schnattinger(at)institutional-investment.de

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