Bislang war das Vorgehen im institutionellen Bereich eher das Folgende: Konnte eine Anlageidee nicht mit einem passenden (Fonds-)Vehikel umgesetzt werden, so landete man beim Zertifikat als Verpackungslösung bzw. Hülle. Man muss daher nicht vom ehemaligen Exotenstatus sprechen, es als vollkommen übliches Vehikel zu bezeichnen wäre aus institutioneller Sicht aber ebenso verkehrt.
Gerade aber der Boom im Retailsegment bei Zertifikaten mit oftmals gegebener Kapitalschutzgarantie hat insbesondere die Investmentbanken nun heiß auf institutionelle Investoren gemacht. Dabei mag es neben den Kapitalschutzgarantien durchaus Zwecke geben, die für strukturierte Produkte wie Zertifikate gut geeignet sind. Rohstoffe sind zum Beispiel ein Thema, das sich über eine Verbriefung mittels Zertifikaten vereinfacht darstellen lässt. Auch eine mögliche Vereinfachung der Rechnungslegung könnte ein Grund pro Zertifikate sein. Auf der anderen Seite steht zumeist ein ehr undurchsichtiges Pricing der Anbieter und andere Faktoren wie eine mitunter eher schlechte Liquidität. Doch nicht nur die Bemühungen der Fondsgesellschaften, die das Feld nicht den Investmentbanken überlassen wollen, zeigen, dass 2007 im Zertifikatebereich ein spannendes Jahr werden dürfte.
Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>
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