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Linkers – Ein genauerer Blick auf das Vehikel

Haben Sie schon einmal etwas vom „Bund-€i“ gehört? Hinter dem Begriff verbirgt sich eine neue vom Bund emittierte Anleihe, die an einen Inflationsindex gekoppelt ist. Eher bekannt ist die neue Schuldverschreibung als „Inflation Linked Bond“ (ILB), zu deutsch „Inflationsgebundene Anleihe“. Aufgekommen in den 80ern in Großbritannien, weist der ILB-Markt inzwischen hohe Wachstumsraten auf. Doch was genau steht hinter Inflation Linked Bonds?

Inflationsgebundene Anleihen bringen bei einer höher als erwartet ausfallenden Inflation einen bestimmten realen Ertrag. Die Funktionsweise ist dabei folgende: Während der prozentuale Kupon der Anleihe konstant bleibt, verändert sich der Nennwert in Abhängigkeit von einem Preisindex. Im Falle des „Bund- €i“ verändern sich die Zahlungsströme also in Abhängigkeit vom harmonisierten Verbraucherpreisindex der Eurozone ex Tabakprodukte (HVPIxT), wodurch die Zahlungsströme real betrachtet stabil bleiben. Für die Bestimmung der Kauf- und Verkaufsbeträge wird täglich ein so genanntes Index Ratio (IR) erstellt, als Gradmesser für die Inflationsentwicklung.

Bei der Bewertung von ILB spielt die Break-Even-Inflation (BEI) eine zentrale Rolle. Sie gibt an, wie hoch die Inflationserwartung während der Restlaufzeit der Anleihe sein muss, damit es für den Anleger keinen Unterschied macht, ob er in nominale („herkömmliche“) oder reale (inflationsgebundene) Anleihen investiert. In der Praxis wird die BEI meist vereinfacht so hergeleitet: Nominalrendite ≈ Realrendite + Inflationserwartung. Geht ein Investor von höheren Inflationsraten als die BEI aus, stellt er sich mit dem Kauf von ILB besser. Denn die höhere Inflation wird entsprechend ausgeglichen. Erwartet er eine niedrigere Inflation, ist er mit der herkömmlichen Anleihe besser bedient. Denn dann ist der Inflationsausgleich innerhalb der nominalen Rendite größer als die tatsächlich eingetretene Geldentwertung.

Zum Schutz vor der Geldentwertung können Anleger zwar auch in Sachwerte investieren. Jedoch besitzen einzig ILB den Vorteil eines permanenten Inflationsschutzes und das nicht nur über einen längerfristigen Anlagehorizont, wie zum Beispiel Aktien. Inflationsgebundene Anleihen ist die einzige Vermögensklasse, die an die Entwicklung eines genau definierten Faktors (Index Ratio) gebunden ist und bietet somit kurzfristig die beste Absicherung gegen Geldentwertung. Außerdem ist die Performance von ILB im Vergleich zu Aktien und nominalen Bonds bei steigenden Renditen oftmals besser, da Renditeanstiege meist mit einer anziehenden Inflationserwartung einhergehen, die von ILB ausgeglichen wird. Zudem diversifizieren ILB ein gemischtes Portfolio. Deshalb – soviel scheint sicher –werden mit der Emission des „Bund- €i“ die ILB in Deutschland an Bedeutung gewinnen - ob als reiner ILB-Fonds im Rahmen der Gesamtvermögensplanung oder als taktische Allokation in gemischten Portfolios.