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Marktturbulenzen hinterlassen Delle in SRI Index

Die Erfolgsgeschichte des Wiener Börse Nachhaltigkeitsindex VÖNIX hat durch die letzten Marktturbulenzen eine kleine Delle erhalten, aber nur eine kleine, erläutert Martin Cech vom österreichischen nachhaltigen Vermögensverwalter Vinis.

Der Index, der vor drei Jahren im Auftrag der VBV Pensionskasse aufgelegt wurde, hat in diesem Zeitraum seinen Referenzindex den ATX Prime um über 20% übertroffen. Nur in den letzten zwei Monaten fiel die Performance etwas zurück und im Mai erwirtschaftete der ATX Prime um 0,7% mehr als der VÖNIX.

Cech erklärt das mit der hohen Gewichtung des OMV Ölkonzerns im ATX Prime. Die Firma allein hat über die letzten Monate eine Outperformance von 18,7% gegenüber anderen Werten im Index erwirtschaftet. „Im VÖNIX hat dieser Titel ein weit weniger großes Gewicht, dort überwiegen mehr die kleinen und mittleren Unternehmen, die in Marktturbulenzen eine höhere Volatilität zeigen als große Firmen,” so der Manager.

Vor allem Firmen im Bereich Umwelttechnik, Klimawandel oder einem ähnlichen nachhaltigen Fokus sind zumeist mid oder small caps, die schwankenden Märkten stärker ausgeliefert sind. So haben auch der FTSE 4 Good Global Index mit 0% und der Dow Jones Sustainability World mit 1,1% im Mai die 1,2% des MSCI World Total Return nicht schlagen können.

Generell gehe aber die Erfolgsgeschichte des SRI-Ansatzes weiter, betont Cech. „Das ist nur eine kleine Schmälerung der Outperformance.” Nicht wegen schlechter Umsatzergebnisse, sondern wegen mangelnder Erfüllung der Auflagekriterien wurde der VÖNIX in der letzten Woche gleich um acht Firmen bereinigt – darunter auch die österreichische Flughafen AG.. „Die Kriterien für die Aufnahme in den Index wurden über die letzten drei Jahre sukzessive angehoben aber etliche der 28 Firmen haben ihren Nachhaltigkeitsansatz nicht angepasst,” erläutert Cech.

Vinis ist derzeit im Gespräch mit den betroffenen Firmen, über eine mögliche Wiederaufnahme und notwendige Maßnahmen. Neu im Index ist der Büromöbelhersteller Bene. Aber der Vermögensverwalter trägt den SRI Ansatz auch über die Grenzen und wurde nun das erste Investmenthaus, das einen Nachhaltigkeitsfonds mit einem Zentral- und Osteuropafokus aufgelegt hat. „Viele sagen, dass CEE und SRI nicht zusammenpassen aber wir haben Nachfrage von Investoren aus der Region erhalten und darauf reagiert.” Zunächst wird der Fonds eine Mischung von „reinen“ CEE Firmen und österreichischen Firmen mit starker Osteuropapräsenz sein, aber über die nächsten Monate soll ein reiner Zentral- und Osteuropafonds entstehen.