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Neuer Deutschland-Chef von Edmond de Rothschild Asset Management will aktiv an der Pensionsdebatte teilnehmen

Dr. Rupert Hengster, Chef der neuen Deutschland-Niederlassung von Edmond de Rothschild Asset Management, möchte Aktien wieder in die Portfolios deutscher Versorgungswerke bringen.

Dr. Rupert Hengster

Hengster, früher Sprecher der Geschäftsleitung bei Sal Oppenheim, ist seit Anfang Oktober bei Rothschild und wurde verpflichtet, um das neue Büro in Frankfurt zu leiten – für das französische Investmenthaus, das sich auf aktives Aktienmanagement spezialisiert hat, ein weiterer Schritt zur Internationalisierung.

„Es wird viel über Altersvorsorge gesprochen und alle sind sich einig, dass dies ein sehr wichtiges Thema ist, aber nur wenige Firmen und Asset Manager gehen das Problem wirklich an“, so Hengster in einem Interview mit IPE Institutional Investment.

Er ist überzeugt, dass der Trend zur Auslagerung von Pensionsverpflichtungen weiter anhalten wird. Aber Anbieter müssen in diesem komplexen Bereich umfassende Services anbieten, die auch steuerrechtliche und regulatorische Fragen abdecken, neben dem Asset Management.

Genau jene regulatorischen Einschränkungen sind es jedoch, die laut Hengster das deutsche Pensionssystem in eine Art Teufelskreis getrieben haben: „Mit diesem regulatorischen Wahn schränken wir die Anlagemöglichkeiten ein und jene Versicherer, die ihre Reserven auffüllen müssen, um Stresstests zu bestehen, können das nicht tun, weil sie nicht in Aktien investieren dürfen“, so Hengster.

Aufgrund niedrigerer Risikobudgets versuchen viele Institutionelle durch taktische Investitionen – zum Beispiel in Emerging Market Equities – mehr Ertrag zu erzielen. „Aber das ist nicht unbedingt eine risikoarme Strategie, weil Market Timing sehr schwierig ist und solche Investitionen sind auch keine Strategie, um die Verpflichtungen langfristig abzubilden.Wir müssen langfristig einer breiteren Aufstellung, die auch Aktien beinhaltet, eine weitere Chance geben“, ergänzt Hengster.  

Über den BVI und andere mit der bAV in Verbindung stehende Organisationen will er sich „aktiv einbringen“ und das Gesamtbild der Altersvorsorge in Deutschland mitgestalten anstatt nur an einzelnen Stellschrauben zu drehen.

Was die „Direktfondsrente“ betrifft ist Hengster sehr positiv: „Es ist ein renditeoptimiertes, transparentes Produkt mit guter Übertragbarkeit.“ Er versteht die Kritik der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorge (aba), die die Befürchtung geäußert hat, dass die Direktfondsrente zu einer zu großen Individualisierung in der zweiten Säule führen wird.

Aber Hengster ist überzeugt, dass ein gewisser Grad der Individualisierung notwendig ist, weil es bei der Rente „keine Einheitsgröße“ gibt.

Außerdem seien Direktfondsrenten eine gute Alternative zu anderen Anreizsystemen zur verstärkten Beteiligung in der bAV, weil sie keiner staatlichen Förderungen bedürfen.

Edmond de Rothschild Asset Management Deutschland wird selbst keine bAV-Produkte, wie z. B. CTAs, lancieren, sondern Fonds auf Aktien und Wandelanleihen für institutionelle Investoren auflegen.