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Österreich-Roundup: arithmetica, EuGH-Urteil, FMA

Laut der Versicherungsberaterfirma arithmetica müsste Österreich eine obligatorische betriebliche Altersvorsorge aufbauen, um die Pensionslücke zu füllen, die durch das jüngste EuGH-Urteil noch größer werden wird.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte vor kurzem gegen eine geschlechtsspezifische Preisgestaltung bei Jahresrenten geurteilt und diese Entscheidung könnte zu einer Änderung in den Preisen von anderen Lebensversicherungsprodukten führen.

Laut Christoph Krischanitz, Geschäftsführer von arithmetica, wäre eine weitere Folge, dass Lebensversicherungen für Männer teurer werden und Versicherer das Ungleichgewicht von zu vielen Frauen im Bestand unter Umständen durch Ausschlusskriterien in den Griff bekommen müssen.

Zusätzlich könne es durch Solvency II zu höheren Prämien kommen, weil die Versicherer mehr Risiko mit mehr Eigenkapital hinterlegen müssen.

„Insgesamt wird dass zu einer geringeren Nachfrage nach Lebensversicherungen führen und das ist schade, denn Österreich ist schon jetzt auf sehr niedrigem Niveau was die Zusatzpensionen betrifft“, so Krischanitz.

„Eine obligatorische zweite Säule wäre ein Ausweg und eine Chance das österreichische Pensionssystem zu stabilisieren“, so der Aktuar weiter.

Unterdessen hat die österreichische Aufsichtsbehörde FMA Zahlen über die Performance und die Veranlagung der österreichschen Pensionskassen im vergangenen Jahr veröffentlicht.

Laut der FMA haben Pensionskassen 2010 im Durchschnitt 6,5% erwirtschaftet, was sehr nah bei der Zahl liegt, die vom Pensionskassenverband Anfang des Jahres bekannt gegeben worden war.

Je nach Veranlagungs- und Risikogemeinschaft, die jede Pensionskassen ihren Kunden deren Risikoprofil entsprechend anbieten muss, bewegten sich die erzielten Erträge zwischen 1,2% und 11,8%.

Insgesamt verringerte sich der Anteil von Staatsanleihen in den Portfolios um 5,1%. Der Aktienanteil stieg hingegen um 3,8% und der Anteil der Bankeinlagen um 2,2%.

Das verwaltete Vermögen der Pensionskassen stieg um 3,2% auf 14,9 Mrd. Euro.