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PATRIZIA kauft LBBW Immo – Interesse auch an Portfolio der BayernLB

Die deutsche Immobilienfirma PATRIZIA hat deutsche Immobilien im Wert von 1,34 Mrd. Euro für ein Konsortium von Versorgungseinrichtungen und Versicherungen gekauft.

Das Konsortium besteht aus dem Schwedischen Reservefonds AP3, der 25% des Eigenkapitals eingebracht hat, eine nicht näher genannte Schweizer Pensionskasse (5%), drei deutsche Versorgungswerke (25%) von denen nur jenes für die Rechtsanwälte in Nordrhein-Westfalen genannt werden wollte, sowie fünf deutsche Versicherer (40%), eine Sparkasse (3%) sowie PATRIZIA selbst mit 15 Mio. Euro (2%). Der Rest ist Fremdkapital.

Durch den Kauf des Immobiliengeschäfts der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW Immo) steigt zudem das von PATRIZIA verwaltete Vermögen, von dem derzeit rund 80% für langfristige Investoren verwaltet werden, auf rund 7 Mrd. Euro.

Während einer Telefonkonferenz mit Journalisten betonte Klaus Schmitt, Chief Operating Officer (COO) bei PATRIZIA, dass die rund 21.000 Wohnungen der LBBW Immo „eines der attraktivsten Portfolios in Deutschland sind“.

Er bestätigte, dass PATRIZIA auch an den Beständen der GBW Immobilien in München, einer Tochterfirma der Bayerischen Landesbank (BayernLB), interessiert ist, die zum Verkauf stehen, da sie ein ebenso interessantes Portfolio darstellen.

Für diesen Deal werde das Immobilienunternehmen wieder versuchen, ein Konsortium von nationalen und internationalen Langzeitinvestoren zusammenzustellen, ähnlich jenem für den Kauf der LBBW Immo, was eine „absolute Novität“ in Deutschland gewesen sei.

Er erläuterte, dass der LBBW-Deal der erste unter der „Alternative Investments“-Strategie sei, die die Patrizia im vergangenen Jahr eingeführt hat.

Hierbei soll institutionellen Langzeitinvestoren die Möglichkeit gegeben werden in „komplexe, nicht standardisierte Immobilieninvestitionen“ zu investieren.

„Dabei kann es sich um den Kauf von Immobiliengesellschaften bzw. Portfolien handeln, die finanziell oder operativ angeschlagen sind”, so die Patrizia in einer Pressemitteilung im vergangenen Jahr.

Neben weiteren Immobilien-Tochtergesellschaften von Landesbanken werden laut Schmitt in den nächsten drei Jahren auch Immobilien im Wert von rund 10 Mrd. zur Refinanzierung kommen.

Für einige davon könnte die Patrizia entweder die Finanzierung übernehmen, oder die Immobilien selbst ins Portfolio nehmen.

Schmitt erläuterte, dass es das Unternehmensziel sei, das verwaltete Vermögen in den nächsten zwei bis drei Jahren über die 10 Mrd. Euro-Marke zu bringen.

Laut dem COO bringt das Dienstleistungsgeschäft der PATRIZIA langfristige, stabile Erträge, da dieses Geschäftsfeld nicht von Immobilienverkäufen abhängig sei und zudem das Risikoprofil diversifiziert.

Zur LBBW Immo sagte Schmitt, dass diese als eigenständige Firma auf dem Markt präsent bleiben wird, die von der Patrizia indirekt über die Aufsichtsräte geführt wird.

Allerdings ist die PATRIZIA vertraglich verpflichtet, den Namen LBBW Immo zu ändern, „obwohl wir ihn sehr gerne behalten hätten“, so Schmitt.

Er betonte, dass die Tochterfirma nicht auseinandergenommen oder abgeschmolzen werde, sondern stattdessen „als Startinvestition für die Erweiterung des Geschäftsfeld Verwaltung von Bestandsimmobilien“ angesehen werden wird.

Der Verkauf muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, aber ein Abschluss wird noch für das erste Quartal 2012 erwartet.