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PensionsEurope und EIOPA-Konferenz: HBS und KID kommen

EIOPA plant bis 2015 einen neuen vollständigen Entwurf für einen Holistic Balance Sheet-Ansatz (HBS) für Pensionsfonds, und der Vorstand der europäischen Aufsichtsbehörde, Gabriel Bernardino, verlangt, dass alle Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge (EbAV) ein Key Information Document (KID) für ihre Mitglieder herausgeben sollten.

„Wir warten alle auf den Vorschlag für die überarbeitete EbAV-Richtlinie, die ein wichtiger Schritt vorwärts sein wird“, so Bernardino.

Er fügte jedoch hinzu: „Aber es gab eine klare Zustimmung der Kommission weiter an den quantitativen Säule-1-Anforderungen zu arbeiten und das ist für nächstes Jahr auf unserer Agenda.“

Laut dem EIOPA-Vorsitzenden sei bislang eine Reihe von Möglichkeiten für die Ausgestaltung eines HBS probiert worden und diese würden nun „eingeschränkt“.

Andererseits würden weitere Elemente mit eingebracht, wie z.B. die Frage nach dem Rechnungszins der bei Langzeitinvestitionen anzuwenden sei oder wie die Aufsichtsbehörden auf einen HBS-Ansatz reagieren sollten.

„Soll eine Aufsichtsbehörde zum Beispiel sofort eine Erhöhung des Deckungsgrades einfordern? – Das ist nicht, was wir im Sinn hatten“, erläuterte Bernardino. Er erwartet einen Vorschlag zum HBS gegen Ende nächsten Jahres oder „vielleicht erst 2015“.

Allerdings betonte Matti Leppälä, Geschäftsführer der europäischen Vereinigung PensionsEurope, dass man sich in der Pensionsfondsindustrie „nicht so sicher ist, dass ein Gesamtmarktkonzept ein guter Ansatz für die zweite Säule ist“ – höchstens für die dritte.

Justin Wray, Head of Policy bei EIOPA, hatte zuvor erwähnt, dass sich auf die Frage ob eine einheitliches EU-weites Regelwerk für den Pensionsbereich möglich sei, aus der QIS-Studie als „vorsichtige Antwort“ ein „Ja“ abzulesen sei.

Leppälä widersprach dem und betonte, dass „die Ergebnisse im Gegenteil nicht aussagekräftig, weit auseinanderliegend und zu sehr basierend auf Annahmen“ getätigt worden seien.

Zur Frage der erhöhten Transparenz in der EbAV wiederholte Bernardino die Forderung von EIOPA in ihrem Bericht an die Kommission zur EbAV-Richtlinie: „Wir wollen ein KID für Pensionsfonds, besonders für Defined Contribution-Pläne in der zweiten Säule und für die dritte Säule brauchen wir es ohnehin.“

<link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>Das Europäische Parlament hat nun den Vorschlag zur PRIPs-Richtlinie, mit der ein KID für Retail-Investmentprodukte obligatorisch wird, zugestimmt und einige Pensionsfondsvertreter fürchten, dass dies auch EbAV treffen könnte.

Bernardino kommentierte, dass es für ihn nicht wichtig sei, in welcher Vorschrift mehr Transparenz über Pensionsprodukte geschaffen werde. „Wir brauchen hier eine Weiterentwicklung, wir brauchen KID, die in beiden Säulen bessere, nicht mehr Informationen liefern“, so der EIOPA-Vorsitzende.

In Sachen Langzeitinvestitionen rief Bertrand de Mazières, Generaldirektor der Europäischen Investmentbank (EIB), Pensionsfonds dazu auf, sich stärker bei der Ausgabe von EU-Projektanleihen sowie Anleihen der EIB zu beteiligen.

Bei der Ausgabe der ersten EU-Projektanleihe im Oktober über ein Gaslager in Spanien hätten sich vor allem Versicherer engagiert, so der Bankenchef.

Allerdings hielt Leppälä fest, dass insgesamt die Kosten für solche Investments zu hoch sein könnten und dass „zusätzliche Kapitalanforderungen“ Pensionsfonds gänzlich davon abhalten könnten, solche Investitionen zu tätigen.