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SCHWEIZ: Krise führte nicht zu überstürzten Handlungen bei der Asset Allocation

Während beinahe 90% der Schweizer Pensionskassen ihre Asset Allokation nach der Krise überprüft haben, nahmen nur 67% tatsächlich Änderungen vor, zeigte eine Umfrage unter Schweizer Pensionskassen-Stiftungsräten.

„Es traf uns unvorbereitet, zuvor hatte noch niemand etwas Derartiges gesehen und es war das erste Mal, dass wir Sanierungsmaßnahmen ergreifen mussten. Aber die Stiftungsräte sind besonnen geblieben und haben uns nicht gleich in teure Untersuchungen und ALM-Studien gestürzt“, erinnerte sich Gertrud Stoller-Laternser, Geschäftsführerin der SRG SSR idée suisse Pensionskasse bei einem Vortrag bei der „Fachmesse 2. Säule“ in Zürich, dem traditionellen jährlichen Treffpunkt für die Schweizer Pensionskassenlandschaft.

„Eine ALM-Studie, die wir vor der Krise in Auftrag gegeben hatten, hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das war eine Bestätigung, aber nur wenig Trost für die Verluste“, sagte Guido Sutter, Vorstandsvorsitzender der ASGA Sammelstiftung.

Eine Studie des VPS Verlags unter 200 Stiftungsräten, die sich in der Schweiz paritätisch aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zusammensetzen und sehr oft Laienvertreter sind, zeigte, dass kaum eine Pensionskasse dramatische Änderungen vorgenommen hat. Über 60% blieben über die vergangenen zwei Jahre bei einer Re-Balancing Strategie und der gleiche Prozentsatz ist überzeugt, dass die Einhaltung von gewissen Bandbreiten für jede Assetklasse besser ist, als diese völlig abzuschaffen und statt dessen ein gedeckeltes Risikobudget einzuführen.

Derzeit arbeiten 97% der Pensionskassen mit solchen Bandbreiten und unter jenen, die in den vergangenen zwei Jahren Änderungen in der Asset Allokation vornahmen, veränderten 85% diese Bandbreiten.

Fast die Hälfte derjenigen, die Änderungen vornahmen, gingen teilweise oder ganz aus Alternativen Anlagen heraus und die Hälfte erhöhte den Immobilienanteil im Portfolio.

Für ihre Anleiheinvestitionen glauben noch immer 65% der Pensionskassen an eine Buy-and-Hold Strategie, bei den Kassen mit mehr als 5.000 Mitgliedern sind es sogar 74%.

In seinem Vortrag sagte der für die ALM-Firma c-alm tätige Aktuar Roger Baumann, dass es für „stabile“ Pensionskassen, also solche mit einem ausgewogenen Anteil an aktiven und pensionierten Mitgliedern, am besten ist, nach einer Krise an der Asset Allokation festzuhalten, weil sich das Portfolio selbst wieder ausbalanciert.

Pensionskassen mit einem hohen Rentneranteil riet Baumann von einer Umschichtung der Anlagen in weniger risikoreiche Investitionen ab, da diese Maßnahme zu zyklischen Entscheidungen und im Falle einer Krise zu noch höheren Verlusten führt. Stattdessen sollten diese Kassen auf der Verpflichtungsseite und über Beitragserhöhungen saniert werden.