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SCHWEIZ-ROUNDUP: SAP Pensionskasse, Deckungsgrad, PKZH

Die Schweiz-Niederlassung der SAP-Gruppe wird in ihrer Pensionskasse die Rückstellungen herunterschrauben und die Mitglieder direkter an Kapitalmarktbewegungen teilhaben lassen.

Bislang hat SAP mehr in die Pensionskasse eingezahlt als die 640 Mitglieder, aber von nun an sollen alle Beitragszahlungen, die über jenen der von den Mitarbeitern geleisteten liegen, nicht mehr garantiert sein, sondern von der Performance abhängen.

Die Pensionskasse mit einem verwalteten Vermögen von rund 200 Mio. SFR (145 Mio. Euro) hat im ersten Halbjahr einen Ertrag von 3,3% erwirtschaftet.

„Der Unterschied zu herkömmlichen Systemen ist nur, dass wir aufhören werden, hohe Reserven anzuhäufen, die den Mitgliedern Erträge vorenthalten,“ erläutert Marc Beuggert, Vorsorgespezialist im Beratungsunternehmen VZ Vermögenszentrum.

SAP hat dieses neue Modell gemeinsam mit dem VZ Vermögenszentrum entwickelt und laut Beuggert wird es von noch einer weiteren Schweizer Pensionskasse angewandt.

Er betont, dass die obligatorischen Pensionszahlungen sowie alle Beiträge in Höhe der von den Mitarbeitern geleisteten Zahlungen garantiert bleiben werden – „das wäre gesetzlich gar nicht anders möglich“.

Der Schweizer Pensionskassenverband ASIP hat das System dagegen kritisiert und mit amerikanischen 401k-Plänen verglichen.

„Das ist ganz anders, weil in 401k-Plänen müssen die Versicherten die Anlagestrategie selbst wählen. Bei SAP wird diese von Experten für alle Mitglieder gleich zusammengestellt“, so Beuggert.

Der Verband hat zudem kritisiert, dass das Modell zu mehr Individualisierung führen wird, was nicht dem Grundgedanken der zweiten Säule entspricht.

Dem stimmt Beuggert zu. Er betont jedoch, dass dies nur für einen kleinen Teil der Beiträge in der SAP Pensionskasse zutreffe.

Deckungsgrad stabilisiert

Unterdessen hat die Konferenz der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden offizielle Zahlen zum Deckungsgrad der 3.200 beaufsichtigten Versorgungseinrichtungen veröffentlicht.

„Ein Jahr nach den großen Einbrüchen an den Finanzmärkten hat sich die Lage bei den Vorsorgeeinrichtungen zwar stabilisiert, dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden“, so das Fazit in einer Pressemitteilung.

Insgesamt sind weiterhin 11,9% aller Pensionskassen (inklusive 90 öffentlich-rechtlicher Kassen) in Unterdeckung, verglichen mit 30% im vergangenen Jahr.

Von diesen weisen 2% (gegenüber 10% im Vorjahr) einen Deckungsgrad von unter 90% aus.

„Positiv muss erwähnt werden, dass nur in Ausnahmefällen aufsichtsrechtliche Maßnahmen gegen rechtswidrige Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden mussten“, so das Fazit der Konferenz.

Pensionskasse der Stadt Zürich erweitert

Aus Zürich wird gemeldet, dass die Pensionskasse der Stadt Zürich (PKZH), nicht zu verwechseln mit der Pensionskasse des gleichnamigen Kantons (BVK) ihren Mitgliederkreis erweitern wird: Ab Januar werden die Pensionskassen für die Tonhalle und das Schauspielhaus der Stadt der PKZH angeschlossen, nachdem die Verwaltungskosten für die sehr kleinen Kassen zu hoch sind.

Insgesamt werden 410 Mitglieder und 170 Mio. SFR aus Effizienzgründen transferiert werden.