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Schweiz-Update: BVK Korruption, Swisscanto & SRI Investments

Die Staatsanwaltschaft Zürich hat eine Anklage wegen „ungetreuer Geschäftsgebahrung“ gegen einen früheren Geschäftsführer der DL Investment Partners AG, der Gelder für die öffentliche Pensionskasse des Kantons Zürich, die BVK, verwaltet hatte, eingebracht.

Der Beginn des Prozesses wegen Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen gegen den früheren Leiter der Kapitalanlagen bei der BVK, Daniel Gloor, sowie verschiedene frühere Geschäftspartner ist für Juli angesetzt. Für alle Angeklagten gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

Im Zuge der Untersuchungen hat die Staatsanwaltschaft Zürich nun eine zusätzliche Anklage gegen einen der früheren Vermögensverwalter eingebracht, der bereits im angeblichen Bestechungs- und Korruptionsskandal rund um Gloor angeklagt ist.

Die Staatsanwaltschaft erläuterte, dass die Anklage „gegen einen ehemaligen Geschäftsführer und Partner der DL Investment Partners AG Anklage im abgekürzten Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung erhoben” wurde, ohne einen Namen zu nennen. Gegen diesen sei „bereits im September 2011 wegen des Vorwurfs der Bestechung des ehemaligen Anlagechefs der BVK Anklage erhoben worden”, so die Staatsanwaltschaft weiter.

In einer Presseaussendung hielt die Staatsanwaltschaft fest, dass „der Beschuldigte geständig ist, zwischen Mitte 2006 und 2010 ohne Wissen der BVK mehrfach Retrozessionen, d.h. Provisionen auf Investorengelder, im Umfang von rund 3 Mio. Schweizer Franken (rd. 2,5 Mio. Euro) für sich behalten zu haben, anstatt diese entsprechend seiner vertraglichen Pflichten der BVK weiterzuleiten”.

"Der Beschuldigte handelte in seinem ausschließlichen internen Kompetenzbereich und ohne Wissen seiner Geschäftspartner”, so die Staatsanwaltschaft weiter.


Swisscanto
Unterdessen vermeldete Swisscanto eine „erfreuliche Verbesserung der Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen“ auf Grund der Berechnungen für das erste Quartal 2012, die auf den Zahlen zur Asset Allokation per Jahresende 2011 beruhen.

Die jüngsten Berechnungen für den Swisscanto Pensionskassenmonitor zeigen demnach eine „leichten Verbesserung“ beim durchschnittlichen Deckungsgrad, der sich im Laufe des ersten Quartals von 97,0% auf 98,8% erhöhte und damit fast wieder das Niveau vom Jahresbeginn 2011 erreicht habe, so Swisscanto.

Sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Pensionskassen stieg der durchschnittliche Deckungsgrad um rund 1,8%, womit er bei ersteren 105% erreichte und bei letzteren 89,9%.

„Die erfassten Vorsorgeeinrichtungen erzielten seit Anfang 2012 eine durchschnittliche vermögensgewichtete Rendite von 2,5%“, erläuterte Swisscanto und ergänzte, dass sich der Anteil von unterdeckten Pensionskassen über das erste Quartal von 26% auf 17% verringert habe.


SRI
Unterdessen verzeichnete das Forum für Nachhaltige Geldanlagen (FNG) für 2011 einen praktisch unveränderten Anteil an Vermögen, der nach nachhaltigen Kriterien angelegt ist.

Per Ende Dezember waren rund 42,3 Mrd. SFR nach solchen Kriterien veranlagt, was einem Zuwachs von rund 1% gegenüber dem Jahresende 2010 bedeute, so FNG in einer Presseaussendung.

Der Großteil des Vermögens war weiterhin in Investmentfonds angelegt, aber FNG erläuterte, dass mehr institutionelle Gelder in diesem Bereich investiert wurden, was zu einem Anstieg des Anteils der nachhaltigen Mandate am Gesamtvermögen auf 44% führte.

Auch im Anleihenbereich war ein Anstieg der nachhaltig verwalteten Gelder um 10 Prozentpunkte auf 31% zu verzeichnen.

Während das Marktumfeld im vergangenen Jahr „schwierig“ gewesen sei, konnte Ivo Knoepfel, Studienautor und Geschäftsführer von onValues, einen klaren Trend zu mehr SRI feststellen und insbesondere auch zu aktiverem Engagement bei Aktienbesitzern.