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Schweizer Regierung: Verwaltungskosten in der zweiten Säule deutlich höher als erwartet

Die Verwaltungskosten in der zweiten Säule in der Schweiz sind höher, als bisher von der Regierung angenommen. Sie können nur durch einen Systemwechsel und deutlich weniger Pensionskassen verringert werden, so eine in Auftrag gegebene Studie.

Im vergangenen Jahr hatte die Schweizer Regierung zwei Studien zu den Vermögensverwaltungs- und den Verwaltungskosten in der zweiten Säule in Auftrag gegeben.

In der Studie zu den Verwaltungskosten stellten die Autoren fest, dass die Gesamtkosten über die gesamte zweite Säule im Jahr 2009 1,8 Mrd. CHF (rund 1,45 Mrd. Euro) betragen hatten. Das bedeutet Kosten von 391 CHF per Pensionskassenmitglied, was deutlich mehr ist, als die bisher von der Regierung angenommenen 300 CHF.

Die Studie stellte außerdem fest, dass keine Einzelmaßnahme zu einer wirklichen Reduktion der Kosten führen könne, weil „ein großer Teil der Verwaltungskosten auf die grundlegenden Eigenschaften der 2. Säule zurückführen sind”.

„Eine markante Reduktion der Verwaltungskosten wäre nur mit einschneidenden Vereinfachungen des Systems der beruflichen Vorsorge zu bewerkstelligen”, so die Studienautoren aus dem Sozialministerium BSV und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO.

Mögliche Lösungsansätze wären die „Standardisierung der Pensionskassenreglemente und/oder markanter Rückgang der Anzahl Vorsorgeeinrichtungen”, denn derzeit gibt es in der Schweiz mehrere tausend Einrichtungen in dem obligatorischen System.

Diverse Schweizer Parlamentsmitglieder fordern bereits seit Längerem eine Vereinfachung des Systems, um Kosten zu senken (IPE Institutional Investment berichtet).

Das BSV hielt fest, dass die Studienergebnisse „als Grundlage für weitere Überlegungen zur administrativen Vereinfachung im Rahmen des Berichts Zukunft 2. Säule” dienen werden, der gerade fertig gestellt wird.