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Schwerpunkt: Alternative Asset Klassen, 1. Teil „Private Equity"

Private Equity ist für Institutionelle Investoren eine meist sehr sinnvolle Ergänzung ihrer bisherigen Allokation.

Gerade in den letzten Jahren konnte sich Private Equity als Diskussions- und Anlagethema bei Institutionellen Investoren etablieren. Trotz der Aktienbaisse haben insbesondere Versicherungen, Stiftungen und Pensionskassen Investments in Private Equity vorgenommen. Doch wie funktioniert Private Equity und für welche Anleger ist die Asset Klasse am besten geeignet. Diese Fragen sollen im folgenden beantwortet werden.

Bei Private Equity handelt es sich um alles andere als eine homogene Asset Klasse. Je nach Finanzierungsphasen und –anlässen der zugrunde liegenden Fonds bzw. Investments, sind diese durch völlig unterschiedliche Rendite-/Risiko-Konstellationen gekennzeichnet. So sind beispielsweise Frühphaseninvestitionen wie Seed und Start-up mit dem höchsten Risiko behaftet und haben einen stark spekulativen Charakter. Der Erfolg der jeweiligen Unternehmen ist kaum abzuschätzen, die Risiken stark ausgeprägt. Dafür ist die mögliche Rendite am höchsten. Im Gegensatz dazu nehmen die Risiken in späteren Phasen der Unternehmensfinanzierung ab. Entsprechend weniger spekulativ sind Buy-out-Fonds oder Fonds mit einem Schwerpunkt auf Spätphasen-Investitionen.

Neben dem zugrunde liegenden Investitionsfocus werden die Rendite-/Risiko-Aspekte wesentlich davon beeinflusst, auf welches Vehikel der Investor für sein Investment zurückgreift. Zwischen dem riskanten Direktinvestment oder eine breite Streuung in Form von Private Equity-Dachfonds sind hier viele Kombinationen vorstellbar und möglich. Die letztlich gewählte Form hängt dabei insbesondere auch von Faktoren wie Investitionssumme, Gesamtkapital und Anlagehorizont ab.

Besonders geeignet ist Private Equity dabei für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont. So sind insbesondere Pensionsfonds, aber auch Versicherungen und Stiftungen als Anleger für diese Asset Klasse prädestiniert. Es wundert daher kaum, dass beispielsweise große US-Pensionsfonds zu den gewichtigsten Investoren im Bereich Private Equity-Fonds zählen. Häufig werden darüber hinaus Private Equity-Dachfonds genutzt, um in Märkten zu investieren, in denen der Anleger kein oder nur wenig Know-how besitzt.

Für die Asset Klasse Private Equity sprechen neben dem Diversifikationsargument insbesondere auch die hohen Renditechancen. So rechnen beispielsweise drei Viertel der im Rahmen des Global Private Equity Barometers im vergangenen Herbst befragten Investoren mit Nettorenditen in der Größenordnung von 11 bis 20 %. Kein Wunder daher auch, dass immerhin fast jeder fünfte der im Rahmen des Barometers von Coller Capital befragten Anleger, die Investitionen im Bereich Private Equity ausbauen möchte.

Private Equity dürfte daher in Zukunft weiter an Bedeutung im Bereich der Alternativen Asset Klassen gewinnen. Gerade die derzeitige Unzufriedenheit vieler Institutionals mit dem Thema Hedgefonds dürfte dazu sein übriges tun. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die vielfach in den Raum gestellten Renditen in den nächsten Jahren auch erzielbar sind. Die für viele Investoren im deutschsprachigen Raum wichtige Planbarkeit der Returns ist daher ein offener Punkt. Doch allein aus Gründen der Diversifikation sollte jeder Investor, der es bislang noch nicht getan hat, das Thema „Private Equity“ auf seine Agenda setzen.