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SNB-Präsident: Probleme im Schweizer Pensionssystem sind „struktureller Natur“

Die Schweizer Nationalbank zeigt sich überzeugt, dass die Geldpolitik den Pensionskassen nicht wirklich helfen kann.

Ein „großer Teil“ der Herausforderungen im Schweizer Pensionssystem sei „struktureller Natur“. Diese Ansicht vertrat der Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, bei der Eröffnung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern vergangene Woche – <link https: www.snb.ch de mmr speeches id ref_20160906_tjn source ref_20160906_tjn.de.pdf>laut offiziellem Redeprotokoll.

Er nannte „Regulierung, Realwirtschaft und Demografie“ als Hauptfaktoren der Probleme im Pensionssystem. „Zentralbanken können derartige Probleme nicht lösen“, so Jordan weiter.

Allerdings räumte er ein: „Die SNB ist sich darüber im Klaren, dass das aktuelle Anlageumfeld – Stichwort negative Renditen – für die Pensionskassen schwierig ist.“

Aber er betonte: „Mit einer auf Preisstabilität ausgerichteten Geldpolitik trägt die Nationalbank aber zu einem festen Fundament bei, das Wirtschaftswachstum und Wohlstand ermöglicht.“

Und im Gegenzug zeigte er sich überzeugt, dass eine „dauerhafte Sicherung der Vorsorge es der Geldpolitik erlaubt, auch künftig die volle Wirkung zu entfalten“.

Jordan machte auch auf eine Diskrepanz in der Wahrnehmung des Schweizer Pensionssystems aufmerksam: „Auf der einen Seite wird unser Drei-Säulen-System aus AHV, beruflicher und privater Vorsorge für seine Ausgewogenheit und seine Krisenresistenz gelobt. Auf der anderen Seite besteht weitgehend Konsens, dass das heutige System an die Realitäten der Demografie und der Finanzmärkte angepasst werden muss.“

Der SNB-Präsident erwähnte das Reformpaket „Altersvorsorge 2020“ (AV2020) als eine der vielen Ideen, die derzeit zur Zukunft des Schweizer Pensionssystems diskutiert werden.

Aber er nannte auch den Dekan der Luzerner Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Christoph A. Schaltegger, als einen jeder Wirtschaftswissenschafter, der ein alternatives Reformkonzept präsentiert hat.

In einem <link http: www.notenstein-laroche.ch sites nlr_ch files attachments nlr_gespraech25_juni16_web.pdf>Interview mit der Privatbank Notenstein La Roche hatte Schaltegger Ende Juni kritisiert, dass während der Diskussion um AV2020 zwar „die richtigen Fragen gestellt“ wurden, bisher allerdings „der Mut fehlt, die konsequenten Antworten zu liefern”.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Lars P. Feld hatte er vorgeschlagen, einerseits das Rentenalter anzuheben und andererseits die Beiträge zum System entweder über die Löhne oder die Mehrwertsteuer zu erhöhen.

Aber Schaltegger warnte auch vor der Querfinanzierung zwischen Aktiven und Rentnern in der zweiten Säule.

In seiner Rede bei der Fakultätseröffnung hielt SNB-Präsident Jordan fest, dass es nicht „an Ideen, wie die Finanzierung der Vorsorge langfristig gesichert werden könnte, mangelt“.

Er rief alle „Studierende, Lehrenden und Forschenden“ dazu auf, „auch in diesem Bereich durchdachten Lösungen zum Durchbruch zu verhelfen“.