Die größte Schweizer Pensionskasse Publica, die rund 38 Mrd. Schweizer Franken (knapp 35 Mrd. Euro) verwaltet, hat bestätigt, dass sie sich von Investitionen in fünf nicht näher genannten Rüstungsfirmen trennen wird. Patrick Uelfeti, Finanzchef bei der Publica, hat dies gegenüber einem Schweizer Radiosender bekräftigt.
Mit diesem Schritt folgt die Pensionskasse des Bundes einer Empfehlung der SVVK-ASIR-Kommission für nachhaltige Geldanlagen, welche die Publica 2015 mitgegründet hat.
Im März hatten diese Analysten eine Liste von 15 Rüstungsfirmen veröffentlicht, die entweder Atomwaffen in Ländern ohne einem nuklearen Arsenal, Streubomben oder Anti-Personen-Minen produzieren. Die Liste kann hier eingesehen werden: <link http: www.svvk-asir.ch dienstleistungen>
www.svvk-asir.ch/dienstleistungen/
Ein konservativer Abgeordneter im Schweizer Parlament kritisierte diesen Schritt der Publica. Er betonte, dass nur die Rendite für Investitionsentscheidungen von Pensionskassen ausschlaggebend sein sollte. Er möchte im Parlament eine Vorlage einbringen, die es Pensionskassen verbieten soll, Nachhaltigkeitskriterien in ihren Portfolios anzuwenden.
Unterdessen hat die Pensionskasse der Schweizer Bundesbahnen, die PKSBB, die rund 17,2 Mrd. Schweizer Franken verwaltet, ebenfalls bestätigt, dass sie der Empfehlung der SVVK-ASIR folgen wird. Insgesamt werden Investitionen im Wert von 8 Mio. Schweizer Franken abgestoßen.
In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung angekündigt, dass sich der Pensionsfonds für Beamte aus den Energie-Konzernen EDF und ENGIE zurückziehen wird. Das ist Teil der neuen Nachhaltigkeitsstrategie für das Portfolio, in dem derzeit rund 10,4 Mrd. Euro verwaltet werden.
Seit Juni werden auf Investitionen des Pensionsfonds neue, nicht im Detail veröffentlichte, Nachhaltigkeitskriterien angewandt, die u.a. einen Best-In-Class-Ansatz beinhalten.
Das Finanzministerium des Bundeslandes betätigte, dass die Unternehmensanleihen von ENGIE noch am Tag der Ankündigung verkauft wurden.
ENGIE betreibt über eine Tochterfirma Atomkraftwerke in Belgien. Diese Anlagen stehen in Deutschland schon länger unter heftiger Kritik – auch vom Bundesland Nordrhein-Westfalen selbst.