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Statistiker: Verbreitungsgrad der bAV übertrieben

Neue statistische Untersuchungen haben gezeigt, dass frühere Annahmen über die Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) in Deutschland übertrieben waren.

Das erste Mal seit 20 Jahren hat das Statistische Bundesamt eine Erhebung zur bAV durchgeführt. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die im Alterssicherungsbericht 2008 der Bundesregierung ausgewiesenen 64% Verbreitungsgrad der bAV eine klare „Über-Schätzung“ darstellen.

Bei der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft betriebliche Altersversorgung (AbA) präsentierte Roland Günther vom Statistischen Bundesamt die Auswertung, die aus Zahlen von Lohninformationen beruht, die Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern ausweisen müssen.

Aus diesen Zahlen, die allerdings keine Klein- und Kleinstunternehmen beinhalten, schätzt das Statistische Bundesamt den Verbreitungsgrad auf 51%.

Allerdings hielt Günther fest, dass das „wahrscheinlich eine ‚Unter-Schätzung’ ist“ und dass die wahre Zahl „irgendwo zwischen 51% und 64% liegt“.

Für einen Statistiker sei das ein „sehr unzufriedenstellendes Ergebnis“, aber unvermeidbar, weil die bAV sich bislang als Thema gezeigt hat, dass „sich der Statistik entzogen hat“.

Im Jahr 2010 wurden neue Zahlen erhoben, aus denen sich sowohl die AbA, als auch das Statistische Bundesamt ein klareres Bild erwarten.

Bezüglich des Alterssicherungsberichts merkte Günther an, dass dieser auf Grund der Mitarbeiterbeiträge in die zweite Säule extrapoliert worden war. Dabei sei die Zahl der Mehrfachmitgliedschaften unterschätzt worden, wie sich jetzt aus den von den Unternehmen gelieferten Zahlen gezeigt habe.

Für den Bericht „Verdienste und Arbeitskosten – Aufwendungen und Anwartschaften betrieblicher Altersversorgung“ (Downloadmöglichkeit auf <link http: www.destatis.de>www.destatis.de, sh. unten) hat sich das Statistische Bundesamt auch Zahlen zur Verbreitung des Vehikels Pensionsfonds angesehen.

Rund 10% der großen Unternehmen aber nur 2% der kleinen Unternehmen machen von diesem jüngsten Durchführungsweg in der (deutschen) bAV Gebrauch.

Zur Entgeltumwandlung stellte Günther fest, dass im Jahr 2008 nur 7 Mrd. Euro über dieses Vehikel in die bAV geflossen sind. Dies sind seiner Aussage zufolge nur 0,7% der Lohnsumme – verglichen mit 9%, die in die Rentenversicherung geflossen sind.

„Es ist noch nicht verbreitet genug“, stellte Günther fest und ergänzte, dass der Großteil der Gelder in die Direktversicherung (2,6%) und Pensionskassen (2,5%) gingen. Er hielt fest, dass 20% der Angestellten von der „Entgeltumwandlung“ Gebrauch machen und dass dies vor allem Besserverdiener aus größeren Unternehmen seien.

Insgesamt hätten deutsche Angestellte rund 1.400 Euro pro Jahr in der zweiten Säule angespart.


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Link zur Studie:
<link http: www.destatis.de jetspeed portal cms sites destatis internet de content publikationen fachveroeffentlichungen verdienstearbeitskosten arbeitskosten>

www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/VerdiensteArbeitskosten/Arbeitskosten/AufwendungenAnwartschaftenBAV5629101089004,property=file.pdf