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Telos: Master-KVG-Anbieter unterschätzen Kostenkomponente

Immerhin 76% der deutschen Institutionen sehen die Kosten als wichtiges Auswahlkriterium. In den vergangenen zehn Jahren haben sich dabei die Gebühren für ein Master-KVG-Mandat etwa halbiert.

Die Kosten für eine Master-KVG nehmen in der Telos Master-KVG-Umfrage für das Jahr 2016 bei den wichtigen Auswahlkriterien die zweite Stelle ein.

76% der befragten Investoren nannten Kosten als wichtigen Faktor, nur übertroffen von Erfahrung/Referenzen mit 84%.

Verglichen mit der Umfrage aus dem Jahr 2015 sind die Auswahlfaktoren insgesamt diversifizierter, aber die beiden wichtigsten Kriterien sind unverändert.

Im vergangenen Jahr gaben 60% der Investoren an, dass sie aus Kostengründen den Anbieter wechseln würden, so Telos.

Die Analysten hielten jedoch fest, dass nur 17% der Anbieter Kosten als „kritisch“ betrachten.

„Aus Gesprächen mit Master-KVG-Anbietern fällt uns des Öfteren auf, dass die Kosten-Komponente unterschätzt wird“, so die Einschätzung von Telos.

Vor allem bei Vorsorgeeinrichtungen und Versicherungen zähle „jeder Basispunkt“, weil viele Garantien zu erfüllen haben und das mit möglichst geringem Risiko in einem Niedrigzinsumfeld.

„Außerdem würden sich Investoren auch mit einem bescheideneren Service-Angebot zufrieden geben, insbesondere, wenn sie viele dieser Services gar nicht benötigen“, hielten die Analysten fest.

Vor allem für Investoren mit einem geringen Risikoprofil machen viele Services, die auf alternative Anlagen zugeschnitten sind, keinen Sinn.

Aber Telos erläuterte, dass der Trend hin zu Standardgebühren gehe, die dann für jedes Extra-Service aufgestockt werden. „Dies erhöht nicht gerade die Transparenz zwischen den Anbietern“.

2016 lag die durchschnittliche Gebühr für ein Master-KVG-Mandat bei 4,25 Basispunkten, was ungefähr dem Niveau im Jahr davor entspricht, aber über jenem für 2014 (bei 3,9 Basispunkten) liegt.

Die Spanne zwischen den Gebühren reicht von drei Basispunkten bis zu sechs Basispunkten.

Insgesamt sind die Kosten für Master-KVG-Dienstleistungen jedoch über die letzte Dekade deutlich gesunken: Vor zehn Jahren hat ein komplexes Master-KVG-Mandat noch fast zehn Basispunkte gekostet, heute ist es für fünf Basispunkte zu haben.

Telos erläuterte, dass diese niedrigeren Gebühren den Master-KVGen (früher Master-KAGen) zu einem deutlichen Wachstum verholfen haben: Heute werden in dem Markt über eine Billion Euro verwaltet, während es 2005 erst 250 Mrd. Euro waren.

Dennoch hat sich der Anteil der Investoren, die glauben, dass die Kosten für eine Master-KVG zu teuer sind, von 2015 auf 2016 von 42% auf 52% erhöht.

Die Analysten warnen, dass der Druck auf die Kosten auch einen Preiskampf ausgelöst habe, wobei einige Anbieter die Preise nur drücken, um mehr verwaltetes Vermögen zu generieren.

„Ob dieser Wettbewerb ‚gesund’ ist, steht uns nicht an zu beurteilen“, so die Aussage von Telos. „Einige, teils größere, Häuser jedenfalls gehen den Preiskampf nicht mehr mit“.