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„telosia wendet sich an alle Arten von Investoren, die ihre Auswahl externer Vermögensverwalter professionalisieren wollen“

Ausschreibungsplattformen kommen derzeit immer mehr „in Mode“. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Dr. Oliver Roll, Managing Director für die neue Ausschreibungsplattform telosia, über den Zweck und die Akzeptanz von webbasierten Plattformen zur Mandatsvergabe.

IPE Institutional Investment: In letzter Zeit sind international, aber auch in Deutschland einige Plattformen wie telosia neu an den Start gegangen, um Investoren eine bessere Zugangsmöglichkeit zu Investment Management-Unternehmen bzw. Asset Managern zu bieten. Wo sehen Sie ganz grundsätzlich die Vorteile, z.B gegenüber der Vorgehensweise eines klassischen Searches über Consultants?
Dr. Roll: Zuallererst: die Kosten! Die telosia-Services sind für institutionelle Investoren kostenfrei. Aber auch für die Asset Manager sind die Transaktionsgebühren äußerst niedrig, weil sie sich im Rahmen von üblichen Vertriebskosten (wie zum Beispiel Reisekosten) bewegen. Außerdem ist die Transparenz höher, weil der Investor nicht einen Consultant um Rat fragt, sondern eine Anfrage an „den Markt" stellt. Insofern ist die "Philosophie" beim Einsatz eines Consultants im Vergleich zu uns eine ganz andere.

IPE Institutional Investment: Gelingt es, die Funktionsweise von telosia als Hintergrund für unsere Leser in wenigen Sätzen zu beschreiben?
Dr. Roll: telosia ist eine web-basierte Ausschreibungsplattform, auf der sich die beiden „Seiten" Asset Manager und Investoren anmelden. Asset Manager können telosia zunächst auch einfach nutzen, um sich und ihre Kompetenz zu zeigen, d.h. telosia als Informations- und Marketing-Plattform nutzen. Investoren können konkrete Mandate ausschreiben, d.h. nach dem für sie am besten geeigneten Asset-/Fonds-Manager suchen. Dies geht für alle Größenordnungen (ab 1 Mio Euro) sowie für alle Asset Klassen. Der Investor erhält nach Ablauf der Ausschreibungsfrist von uns eine Auswertung, die im wesentlichen drei Teile umfasst: 1. Eine Zusammenfassung, wer sich insgesamt mit welchen Leistungen bewirbt und wer nach den eingestellten Kriterien der am besten passendste Anbieter ist; dies ist eine Empfehlung unsererseits. 2. Analog einen Vorschlag für eine Short list (bspw. die drei besten Anbieter), und 3. erhält der Investor natürlich alle von den Bietern bereitgestellten Informationen, tabellarisch zur eventuellen Weiterverarbeitung aufbereitet.

IPE Institutional Investment: Wie differenziert sich telosia konkret von den Mitbewerbern?
Dr. Roll: Wir kennen keinen Mitbewerber, der mit einem derartigen Team von Investment-Consultants und Analysten einen solchen „Marktplatz“ betreibt: Investoren wie Asset Manager haben bei uns kompetente und erfahrende Ansprechpartner, die fachlichen Rat und inhaltliche Bewertungen einbringen können. Darüber hinaus gibt es bei uns keine Interessenkonflikte mit Anzeigen, Abonnements, Konferenzen oder ähnlichem.

IPE Institutional Investment: telosia in Zahlen – Was können Sie hier mittlerweile anführen?
Dr. Roll: Auf telosia sind bisher bereits mehr als 160 Kapitalanlagegesellschaften bzw. Asset Manager aktiv. Investorenseitig haben wir ebenfalls aus jeder Kategorie wie Versicherern, Banken, Industrieunternehmen, Altersversorgern und anderen Organisationen eine Reihe von Nutzern. Konkrete Ausschreibungen laufen seit Ende letzten Jahres; dabei sind bereits Mandate in sechs Asset Klassen ausgeschrieben worden: Von Geldmarkt-Mandaten, Staatsanleihen-, Renten- und Corporates-Ausschreibungen, Aktien-Investments bis hin zu Immobilien-Suchen. Die Mandatsgrößen variierten bisher zwischen 10 Mio Euro bis zum größten Mandat von 100 Mio Euro. telosia kann aber auch für Volumina ab 1 Mio Euro eingesetzt werden.

IPE Institutional Investment: Wie stark sehen Sie bei „automatischen“ Abläufen über die Plattform noch das klassische Relationship Management als Notwendigkeit an?
Dr. Roll: Das wird nie zu ersetzen sein! In allen bisherigen Ausschreibungen ist immer wieder ein persönlicher Kontakt – sowohl mit der Investoren- als auch der Anbieter-, also Asset Manager-Seite – nötig und gewollt. Es gibt doch immer wieder fachlichen Diskussionsbedarf, Details, die mit Verständnis für die Erfordernisse der Investoren geklärt werden müssen. Keine "Maschine" kann jemals dafür ein Verständnis entwickeln, was ein Investor eigentlich sucht und mit dem Mandat erreichen will. Dafür braucht es Fachleute.

IPE Institutional Investment: Wie wichtig ist auf der anderen Seite hier eine leistungsfähige IT geworden?
Dr. Roll: Ohne IT sind diese Themen natürlich undenkbar. Gleichzeitig ist dies ein „evolutiver Prozess“, weil Bedienung und Leistungsspektrum beständig weiterentwickelt werden können und müssen.

IPE Institutional Investment: Wer ist in erster Linie Zielgruppe solcher Plattformen, wo stoßen Sie noch am meisten auf Widerstand?
Dr. Roll: telosia wendet sich an alle Arten von Investoren, die ihre Auswahl externer Vermögensverwalter professionalisieren wollen. Es gibt keine Einschränkungen bezüglich der Größe oder Art des Investors. Der „Widerstand“, auf den wir alle in den ersten Monaten diesen Jahres gestoßen sind, ist natürlich die allgemeine Zurückhaltung im Eingehen neuer Investments: vielfach sind Des-Investitionen, De-Leveraging, Verkauf von Fonds etc. auf der Tagesordnung gewesen. Dies ändert sich langsam; wie es in den kommenden Monaten wird, bleibt spannend.

IPE Institutional Investment: Vielfach wird kritisiert, Plattformen seien in erster Linie ein Informations- bzw. Navigationssystem und weniger ein Tool für echte Mandate. Wie sehen Sie dies bzw. was zeigt Ihre Erfahrung aus der Praxis?
Dr. Roll: Wir liefern auf telosia auch Links zu Nachrichten, also einen news-flow, es gibt Papers und Studien zum Download und vieles mehr. Dies sind Zusatzservices, aber: telosia setzt keinen Schwerpunkt darauf, eine Info-Plattform zu sein – obwohl Asset Manager und Investoren dies so nutzen können. Die wirklichen Stärken zeigt telosia als „Marktplatz“ – in der Suche und Auswahl von Asset Managern. Die bisherige – noch sehr junge – Entwicklung bestätigt dies.

IPE Institutional Investment: Was muss eintreten bzw. wann würden Sie telosia als Erfolgsgeschichte bezeichnen?
Dr. Roll: Auch dies ist ein stetiger Prozess: Wenn immer mehr Investoren von selbst auf telosia kommen und sich der Services bedienen, es wie eine Art "Suchmaschine" für Mandate einsetzen. Das sind ehrgeizige Ziele, aber vor dem Hintergrund der Wirtschaftslage sind wir mit dem bisherigen Verlauf ganz zufrieden!

IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.


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Bemerkung: Interessierte Marktteilnehmer können sich über telesia und andere Plattformen über folgende Links ein Bild machen.
<link http: www.telosia.de>www.telosia.de
<link http: www.institutional-money.com>www.institutional-money.com

<link http: www.ipe-quest.com>www.ipe-quest.com