Foundation | Welcome

Menu


Towers Watson legt Global Pension Asset Study 2010 vor

Die Erholung an den Kapitalmärkten hat weltweit zu einer deutlichen Entlastung der finanziellen Situation von Versorgungseinrichtungen geführt. Das globale Pensionsvermögen stieg 2009 um 15% gegenüber dem Vorjahr auf fast 23,3 Bio. US-Dollar. Dennoch wurde das vor der Finanzmarktkrise bestehende Niveau noch nicht wieder erreicht.

Der Deckungsgrad stieg gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 10% an, blieb damit jedoch durchschnittlich 25% unter dem Niveau von 1998 zurück. Die Unternehmen setzen verstärkt auf ein effizientes Risikomanagement, was sich in einer breiteren Diversifizierung in der allgemeinen Anlagepolitik widerspiegelt.

Im Rahmen der Global Pension Asset Study 2010 von Towers Watson wurde die Entwicklung des Vermögens und der korrespondierenden Verpflichtungen in den 13 wichtigsten Pensionsmärkten, die zusammen mehr als 85%  der globalen Pensionsvermögen repräsentieren, untersucht.

„Die größten Pensionsvermögen befinden sich in den USA, Japan und Großbritannien, die zusammen 78% auf sich vereinen. Allerdings nahm deren relativer Anteil in den letzten zehn Jahren ab, da wachstumsstarke Länder wie Brasilien und Südafrika rapide an Bedeutung gewinnen. Deutschland gehört mit einem Anteil von knapp 2% zu den eher ‚kleineren‘ Ländern“, bemerkt Nigel Cresswell, Leiter Investment Consulting bei Towers Watson Deutschland.

Aufgrund der weltweiten Erholung der Kapitalmärkte stieg das globale Pensionsvermögen um 15% gegenüber dem Vorjahr auf annähernd 23,3 Mrd. US-Dollar. Während der Finanzmarktkrise waren die Vermögenswerte um 21% eingebrochen. Seit Beginn der weltweiten Erho­lung konnten insbesondere Länder mit einer hohen Allokation in Aktien Renditevorteile generieren. So stiegen 2009 die Pensionsvermögen in Nordamerika und UK (mittlere Aktienquote über 56%) um durchschnittlich 13%. In Deutschland hingegen (mittlere Aktienquote 32%) stiegen sie im Mittel um lediglich 7%.

Allerdings weisen deutsche Pläne in lokaler Währung im Fünf-Jahres-Vergleich noch immer höhere Steigerungsraten von 7% pro Jahr auf. Die im Durchschnitt eher konservative Anlagepolitik hatte während der Finanzmarktkrise wesentlich zu einer stabileren Entwicklung beigetragen. Die eher renditeorientierten Pensionspläne in Nordamerika und Großbritannien hingegen erzielten im Mittel nur eine Steigerung von 5% pro Jahr.

Durch die positive Entwicklung an den Finanzmärkten und die damit verbundene Steigerung der Vermögenswerte hat sich die Situation für die meisten Pensionspläne deutlich entspannt. So ist das Verhältnis von Deckungsvermögen zu Pensionsverpflichtungen (Deckungsgrad) gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um in etwa 10% gestiegen. Jedoch konnte das Niveau von 1998 in vielen Ländern noch nicht wieder erreicht werden. Im Schnitt liegt der Deckungsgrad 25% unter dem Niveau von 1998. Am deutlichsten zeigen sich die negativen Auswirkungen der jüngsten Finanzmarktkrise in Großbritannien. Trotz der Erholung 2009 liegt der Deckungsgrad noch immer 43% niedriger als 1998.

Während der Finanzmarktkrise nahm die Allokation in als sicher geltende Anleihen deutlich zu. Sie stieg von 25% im Jahr 2005 auf 32% im Jahr 2008. Seit Anfang 2009 deutet sich hier eine Trendwende an. Analog stieg die durchschnittliche Investition in Aktien von 48% im Jahr 2008 auf 54% im Jahr 2009 an. Allerdings wurde das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. 2005 lag die Aktienquote noch bei durchschnittlich 60%.

Der Anteil alternativer Kapitalanlagen am Gesamtportfolio, wie z.B. Immobilien oder Hedgefonds, stieg auch in der Finanzmarktkrise kontinuierlich an. Insbesondere in den Niederlanden wurde ein wesentlicher Teil des sinkenden Aktienanteils in alternative Anlagen umgeschichtet. Der Trend zu einer höheren Gewichtung alternativer Anlagen am Gesamtportfolio reflektiert die wachsende Bedeutung einer breiten Diversifizierung für Pensionspläne.

„Im Markt herrscht noch immer eine große Unsicherheit, die durch aktuelle Entwicklungen eher zunimmt. Schon jetzt zeichnen sich durch die massive Verschuldung vieler Staaten und die damit möglicherweise einhergehende Inflation neue Risiken ab. Auch die Krise in Griechenland könnte die Entwicklung der europäischen Staatsanleihen und des Euro stark beeinflussen und Versorgungseinrichtungen vor neue Herausforderungen stellen“, merkt dazu Cresswell an. Das Risikomanagement von Pensionsplänen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies zeigt sich auch am ungebrochenen Trend zu effizienteren Informationssystemen, die eine zukunftsgerichtete Steuerung sowohl der mit der Vermögensanlage als auch der mit den Verpflichtungen verbundenen Risiken erlauben.