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Towers Watson: Schweizer Verpflichtungen sind „falsch kalkuliert“

Die technischen Annahmen in der zweiten Säule in der Schweiz geben den Ausfinanzierungsgrad nicht korrekt wieder, sagte Towers Watson. Allerdings könnte mehr „Ehrlichkeit“ im System die Zahl der Pensionskassen weiter schrumpfen lassen.

In der Schweiz ist der sogenannte „technische Referenzzinssatz“, eine Richtlinie für Pensionskassen zum Rechnungszins, der für die Berechnung der Verpflichtungen herangezogen wird, ist weiterhin mit 3,5% festgelegt.

Die Erträge aus Schweizer Staatsanleihen sind mittlerweile jedoch auf 0,5% gesunken.

„Dieser Abstand ist zu groß“, sagte Peter Zanella, Geschäftsführer bei Towers Watson in der Schweiz, gegenüber IPE.

Er fügte hinzu, dass die Verpflichtungen „derzeit falsch berechnet werden, weil wir bereits wissen, dass die Anleihe-Renditen bis 2015 niedrig bleiben werden“ und „dass ein niedrigerer Rechnungszins ein realistischeres Bild der Verpflichtungen zeigen würde“.

Zanella schlug vor, den Rechnungszins an den risikolosen Zins zu koppeln, ohne diesen jedoch einfach als Rechnungszins anzuwenden. „Der IAS19 Rechnungszins ist gar kein so schlechter Richtwert mit derzeit zwischen 1,4% und 1,9%“, so ist der TW-Chef überzeugt.

Aber auch wenn man den aktuellen Rechnungszins anwendet, fehlten 2011 den Schweizer Pensionskassen 41,8 Mrd. Schweizer Franken (34,6 Mrd. Euro), wie offizielle Statistiken jetzt bestätigen. (sh. auch
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)

Diese Zahlen weisen zudem eine deutlich schlechtere Performance der Pensionskassen im vergangenen Jahr aus, als jene, die von diversen Asset Managern und Banken Anfang des Jahres basierend auf Stichproben ausgewiesen worden waren.

Laut der offiziellen Statistik „erwirtschafteten“ die mehr als 2.000 Pensionskassen in der Schweiz 2011 im Durchschnitt -0,1%, während die Banken und Asset Manager eine Performance von rund 1% berechneten.

Dies ist höchstwahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass die offizielle Statistik eine weitaus größere Zahl an Pensionskassen umfasst.

Diese Zahl ist jedoch stetig im Sinkflug und hat sich zwischen 2010 und 2011 von 2.265 auf 2.190 verringert, bestätigte die offizielle Statistik.

Kleinere Pensionskassen, vor allem jene, die nur obligatorische Beiträge von den angeschlossenen Arbeitgebern erhalten, und nicht wie viele größere Pensionskassen auch überobligatorische Beiträge, sind durch das schwierige Marktumfeld sowie den Anstieg des Verwaltungsaufwand besonders betroffen.

Pierre Triponze, Präsident der Oberaufsichtskommission (OAK), ist sich des Problems bewusst und bestätigte, dass die Zahl der Pensionskassen in der Schweiz stetig abnimmt und das bereits seit einigen Jahren.

Aber er betonte, dass die OAK nicht darauf aus ist, diese Entwicklung in irgendeine Richtung zu beeinflussen: „Wir haben eine natürlich gewachsene Landschaft von kleinen und großen Pensionskassen, die wir erhalten wollen und wenn wir den Verwaltungsaufwand zu sehr erhöhen, dann würden wir dieses System aktiv verändern.“