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Umfrage: Derzeitige bAV-Pläne gehen an der Nachfrage vorbei

Arbeitnehmer wollen Inflationsschutz und jene, die Eigenbeiträge leisten sind zufriedener. Dies ergab eine aktuelle Umfrage von Towers Watson.

Ein erschreckender Wert von zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer habe eine betriebliche Altersvorsorge (bAV), „die sich auch so schimpfen darf“, sagte Reiner Schwinger, Managing Director Germany bei Towers Watson, in Frankfurt beim jährlichen bAV-Tag des Beraterunternehmens.

Andere Pensionspläne seien keine echten bAV-Einrichtungen und gehen an den Bedürfnissen der Arbeitnehmer vorbei.

Laut einer Umfrage unter 2.000 Angestellten in Deutschland sagten immerhin 53% der Befragten mit der Angabe, dass ihr Pensionsplan ihren Bedürfnissen entspreche, dass sie wegen diesem Angebot ihren derzeitigen Arbeitgeber gewählt hätten. Unter jenen, die nicht glauben, dass ihr Pensionsplan ihre Bedürfnisse erfüllt, stimmten nur 36% dieser Aussage zu.

Insgesamt sagten 28%, dass das bAV-Angebot der entscheidende Faktor für den Job gewesen sei.

Eine Umfrage unter den Anwesenden ergab bei der Konferenz, dass die Anbieter unter Umständen nicht immer wissen, was die Arbeitnehmer wollen.

Von 146 Vertretern aus der Branche dachten knapp 47% dass die Arbeitnehmer Garantievereinbarungen am meisten nachfragen, auch auf Kosten von Rendite.

Andere mögliche Antworten wie eine Auszahlungsoption bei der Rente, variable Eigenbeiträge, persönliche Beratung und Schutz vor Inflation wurden jeweils nur von 11% bis 17% der Branchenvertreter gewählt.

Laut der Umfrage unter Arbeitnehmern (hier waren Mehrfachnennungen möglich) wollen 77% Inflationsschutz, was Thomas Jasper, Leiter Retirement Solutions bei Towers Watson, „bemerkenswert“ fand, angesichts der derzeit geringen Inflation.

Das zweitgrößte Bedürfnis war die Wahl zwischen Kapital- und Rentenauszahlung bei Rentenantritt (68%). Garantien statt höherer Rendite kamen auf Platz drei mit 64%.

Jasper rief die Branche auf, den Arbeitnehmern genauer zuzuhören.

In der Umfrage fand Towers Watson auch heraus, dass über 40% jener Arbeitnehmer, die Eigenbeiträge leisten, finden, dass dieses Modell ihren Bedürfnissen gerecht wird. Außerdem waren sie mehr bereit als andere, bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben.

Jasper nannte das den „IKEA-Effekt“, wo Menschen stolz auf ihren eigenen Beitrag seien. Allerdings werde dieser oft durch „Entscheidungsträgheit“ und „Gegenwartspräferenz“ überdeckt.

„Matching Contributions können die Beteiligung an der bAV signifikant erhöhen“, so Jasper.

Er fügte hinzu, dass dies nicht unbedingt Mehrkosten für Arbeitgeber bedeute, weil der Beitrag mit dem Arbeitnehmer geteilt werden kann.