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Union sieht effiziente Steuerung der Risikobudgets als zentrale Herausforderung

Als Reaktion auf die Finanzmarktkrise und das weiterhin schwierige Kapitalmarktumfeld verabschieden sich institutionelle Investment mehr und mehr von einer fixierten strategischen Asset Allocation (SAA). Dagegen gewinnen kurzfristig orientierte Strategien und vor allem die taktische Steuerung der Kapitalanlagen weiter an Bedeutung. „Viele Investoren können sich eine statisch und langfristig ausgerichtete Steuerung ihrer Portfolios nicht mehr leisten. In den letzten Krisen mussten sie mit diesem Ansatz mehrfach erhebliche Verluste hinnehmen“, erklärte dazu Thomas Bossert, Geschäftsführer von Union Investment Institutional.

Thomas Bossert

In den Fokus rücken verstärkt aktiv-dynamische Wertsicherungskonzepte. Dabei handelt es sich um besondere Absolute Return-Ansätze, die eine Brücke zwischen der Notwendigkeit hoher Renditen und der Erfordernis der Absicherung gegen Verluste schlagen. Dynamische Wertsicherungskonzepte gewährleisten eine kontinuierliche Umschichtung zwischen risikoarmen und risikoreichen Anlagen. Steigt der Wert des angelegten Vermögens, führt dies zu einer stärkeren Berücksichtigung risikobehafteter Vermögensklassen. „So können vorhandene Risikobudgets stets effizient ausgenutzt werden“, sagt Bossert.

Der Markt für Investmentkonzepte, die absolute Ertragsziele verfolgen, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. So stieg beispielsweise das Volumen der entsprechenden IMMUNO-Fonds bei Union Investment von 59 Mio. Euro im Jahr 1995 auf mittlerweile 21,5 Mrd. Euro (März 2010).

Zu den größten Investorengruppen unter institutionellen Anlegern zählen bei diesem Konzept nach Auskunft von Union Investment aktuell Banken und Großunternehmen mit 51%, gefolgt von Verbänden und der öffentlichen Hand mit 29% sowie Versicherungen mit 13%.

„Seit diesem Jahr verzeichnen wir eine verstärkte Nachfrage auch aus dem Ausland“, erklärt Bossert. „Insbesondere angelsächsische und skandinavische Investoren interessieren sich nun für das Thema Wertsicherung. Noch vor zwei Jahren konnte man kaum einen Investor in diesen Regionen für solche Strategien begeistern. Die schweren Kapitalmarktkrisen dieses Jahrzehnts haben hier scheinbar zu einem Umdenken geführt.“

Insgesamt erwartet Bossert einen weiteren Volumenanstieg am Gesamtmarkt. Das verwaltete Vermögen von Union Investment im Bereich der dynamischen Wertsicherungskonzepte (IMMUNO) sieht er bei 29 Mrd. Euro im Jahr 2014.

Entscheidend für das verstärkte Interesse an wertgesicherten Konzepten ist für Bossert in erster Linie nicht das veränderte Sicherheitsbedürfnis bei institutionellen Investoren. Dieses sei im Zuge der Krise keinen signifikanten Verwerfungen unterworfen gewesen. Ausschlaggebend seien vielmehr die durch die Finanzkrise zusammengeschrumpften Risikobudgets.

„Diese stellen angesichts des weiterhin anspruchsvollen Kapitalmarktumfeldes gegenwärtig die zentrale Herausforderung für viele Investoren dar“, erläutert Bossert. Denn trotz der zwischenzeitlichen Erholung der Kapitalmärkte sei die Risikotragfähigkeit institutioneller Investoren durch Vermögensverluste und neue regulatorischen Bestimmungen stark eingeschränkt.

„Die effizient und auf stabile Zusatzerträge ausgerichtete Steuerung der knappen Risikobudgets ist vor diesem Hintergrund die zentrale Stellschraube für viele Investoren, um ihren langfristigen Verpflichtungen nachzukommen und gleichzeitig den Anforderungen des regulatorischen Umfeldes zu entsprechen“, so Bossert abschließend.