Nach der weiteren Absenkung des Leitzinssatzes auf 0,15%, ließ der Vorsitzende des Verbandes der Firmenpensionskassen (VFPK), Helmut Aden, die EZB wissen, dass ihre Niedrigzinspolitik „einer Enteignung der privaten Haushalte und Sparer“ gleich komme.
Er fügte hinzu, dass die Menschen „politisch gewollt keine Chance haben, Vermögen für ihre Altersvorsorge zu bilden“.
Aden rief die EZB und die Politiker dazu auf, die Niedrigzins-Rekordjagd so schnell wie möglich zu beenden“.
Laut dem Geschäftsführer der größten Deutschen Pensionskasse, der BVV, wird die „Niedrigzinspolitik für Millionen künftiger Rentner in Deutschland dramatische Folgen“ haben.
Er ging sogar so weit, die Konsequenzen „der bereits Jahre andauernden, politisch vorgegebenen Niedrigzinsphase“ als „fatal“ zu bezeichnen.
„Die EZB vermittelt mit ihrer Politik die Botschaft, dass sich zusätzliche kapitalgedeckte Altersvorsorge nicht lohnt“, so Aden in einer Pressemitteilung des VFPK.
Er sieht auch das Problem, dass dringend notwendige Reformen und Anpassungen aufgeschoben werden, während der „niedrige Leitzins heute doch vor allem zur weiteren Refinanzierung unprofitabler oder gar maroder Kredite“ und „zur Vermeidung von Bewertungskorrekturen um jeden Preis“ genutzt werde.
Aden hielt fest, dass diese Untätigkeit in Sachen Reformen die zukünftigen Rentner ebenfalls treffen werde.
Sein Vorstandskollege bei der BVV, Rainer Jakubowski, hatte vor ein paar Monaten gewarnt, dass die deutschen EbAV Probleme haben werden, ihre Mindestrenditen zu erzielen, sollte das Niedrigzinsumfeld zu lange anhalten.
Er hielt fest, dass Institutionen für die meisten Investitionen in Assetklassen, die die erforderlichen 3-4% Rendite bringen, „von der BaFin bestraft werden“.
Verband der Firmenpensionskassen vergleicht EZB-Schritt mit „Enteignung“
