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WMAM: Global, diversifiziert und risikokontrolliert sind die Schlagwörter für Investoren

Die Herbsttagung der WestLB Mellon Asset Management KAG mbH (WMAM) in Düsseldorf bot interessante Einblicke zum Zustand der Wertpapiermärkte und abgeleiteten Investmentchancen.

Die WMAM in Düsseldorf ist für ihre Kunden in Deutschland das Tor zur BNY Mellon Produktwelt. Das stellte Volker Kurr, Sprecher der Geschäftsführung, in seinem Einführungsvortrag dar. Mit der Frage, ob wir uns vom „risikolosen Asset“ verabschieden müssen, beschäftigte sich im Folgenden Uwe Fuiten, CIO der WMAM, in seinem Eröffnungsvortrag zum Panel mit Gunther Westen, Henning Lenz und Christian Hantel. Die Finanzmärkte werfen immer neue Fragen auf, die langfristige strategische Positionen insbesondere institutioneller Investoren massiv verändern. Nachdem "nie mehr wiederkehrende Inflation" die Renditen von Staatsanleihen ins scheinbar Bodenlose haben fallen lassen, taucht nun die Frage auf: "Gibt es kein risikoloses Asset mehr?"

Christian Hantel, Investmentspezialist für Corporate Credit Investment Grade, schätzt den Markt folgendermaßen ein: „Der Markt für Unternehmensanleihen war in 2010 bislang bestimmt durch die Diskussion um Staatsrisiken. Das fundamentale Umfeld für Unternehmen zeigt ein sehr freundliches Bild und die Änderung der Bankenregulierung ist für Anleihegläubiger insgesamt  positiv. Aus unserer Sicht ist der Markt für Investment Grade Unternehmen für Investoren attraktiv.“

Henning Lenz, Leiter des High Yield Teams, wies in seinem Beitrag auf den zyklischen Charakter des High Yield Marktes hin. Es sei zwar sicherlich nicht risikolos, aber aufgrund seiner Zyklizität durchaus steuerbar. Im Hinblick auf den aktuellen Ausblick ist er zuversichtlich. Trotz einer erwarteten leichten Moderierung der Weltkonjunktur im 2. Halbjahr sieht er die Weltwirtschaft auf Erholungskurs. Lenz prognostiziert: „Die Schuldenkrise dürfte zwar die Märkte weiter beschäftigen, sollte aber als Einflussfaktor abnehmen.“ Für den High Yield Markt erwartet er weiter sinkende  Spreads vor dem Hintergrund weiter sinkender Ausfallraten. Dies sollte auf 12-Monatssicht einen attraktiven Ertrag generieren.

Unter den Titel „Asset Allocation. Zwischen den Extremen“, stellte Gunther Westen, Leiter Fondsmanagement und Asset Allocation, seinen Beitrag. Die Märkte leiden seit Monaten unter  großer Unsicherheit, die immer wieder zu starken Marktreaktionen und hoher Risikoaversion führt. Dabei bewerten die Märkte seines Erachtens extreme Ergebnisse wie das Risiko einer Deflation über. Dementsprechend sind die Risikoprämien zu hoch und bieten Chancen für interessante Returns in den nächsten Monaten. Insbesondere der Creditbereich ist bislang exzellent durch die Verwerfungen der letzten Monate gekommen und bietet weitere Chancen auch gerade relativ zu Staatsanleihen. Die Zinsen für Bundesanleihen sind dem tatsächlichen Umfeld weit vorausgelaufen. So sprechen teilweise negative Realrenditen für die Erwartung einer aus seiner Sicht unwahrscheinlichen Deflation. Starkes Rückschlagpotenzial dürfte aber erst entstehen, wenn die EZB eine Exit-Strategie einläutet. Aktien sind sowohl relativ als auch absolut attraktiv bewertet, werden aber durch die immer wieder aufkommenden Ängste vor einem „double dip" gedrückt und dürften deshalb noch weiter in einer Bandbreite handeln.

Dr. Walter Schepers, Leiter Produktmarketing
, stellte heraus, dass der Einbau von Absolute Return-Produkten in die Gesamtanlage der Ertragsquelle "Alpha" mehr Gewicht gibt.  Da gut konstruierte Absolute Return-Produkte zudem eine sehr niedrige Korrelation mit anderen Assetklassen aufweisen, eignen sie sich hervorragend zur Diversifikation.

Alexander Kozhemiakin, Fondsmanager des BNY Mellon Emerging Market Debt Local Currency Fund bei Standish Mellon in Boston
, erläuterte in seinem Vortrag, warum die Assetklasse der „Schwellenländeranleihen in lokaler Währung" noch über eine relativ kurze Historie verfügt: Erst die nachhaltigen Erfolge vieler Emerging Markets bei der Bekämpfung der Inflation, sowie eine diszipliniertere Haushaltspolitik haben ein Umfeld geschaffen, in dem sich lokale Rentenmärkte etablieren konnten. Die verbesserten Rahmenbedingungen, die sich in einem Durchschnittsrating im Investment Grade-Bereich (BBB+) niederschlagen, haben inzwischen auch das Interesse internationaler Investoren auf diese Assetklasse gelenkt. Sie schätzen neben attraktiven Ertragsperspektiven auch die Möglichkeit zu weiterer Diversifikation.

Die Weltkonjunktur hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Aufschwung erfahren, wobei die Entwicklung in den einzelnen Regionen und Ländern durchaus unterschiedlich ist. Für 2011 wird zwar mit einer gewissen Abschwächung der Wachstumsrate gerechnet, ein Rückfall in eine erneute Reaktion sieht Stefan Möckel, Leiter des Small Cap Teams, jedoch keinesfalls. Besonders in den Emerging Markets bleibt das Wirtschaftswachstum robust. Den europäischen Unternehmen ist es gelungen, die Auswirkungen der Finanzkrise zu meistern, die Gewinnentwicklung ist wieder deutlich positiv. Konträr dazu weisen die Aktienkurse jedoch weiterhin eine historisch niedrige Bewertung auf, die nur bei einem Rückfall in eine rezessive Entwicklung gerechtfertigt erscheint, so dass er deutlich steigende Märkte erwartet. Viele kleine Unternehmen sind mit einem erheblichen Teil ihrer Umsätze in den Emerging Markets involviert und profitieren von der dortigen Entwicklung. Daher sein Fazit: „Wir empfehlen eine signifikante Beimischung von Small Caps zu einem Aktienportfolio und weisen auf die Vorzüge und die überdurchschnittliche Performance unserer European Small Cap Strategie hin.“

Nach der wirtschaftspolitisch „erzwungenen" Erholung ist die Weltwirtschaft dabei, einen Gang zurückzuschalten. Für die USA sah Dr. Holger Sandte, Chef-Volkswirt der WestLB AG, in seinem abschließenden Vortrag keinen Rückfall in die Rezession, aber einen nur schwachen Grundtrend. Der dürfte die Fed dazu veranlassen, noch lange an der extrem expansiven Geldpolitik festzuhalten und möglicherweise noch einmal Staatsanleihen in größerem Stil zu kaufen. Auch für die EZB zeichnen sich Zinserhöhungen derzeit nicht ab. Die deutsche Wirtschaft dürfte konjunktureller Vorreiter im Euroraum bleiben, wenngleich sich die Dynamik der Exporte in Richtung Asien und USA wohl abschwächen wird. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum schwelt weiter und dürfte das Interesse von Investoren für sichere Anlagen wach halten. „Das Umfeld für niedrige Renditen von Bundesanleihen ist somit weiterhin gegeben“, so das Fazit von Dr. Sandte.