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Absolute Return-Studie von Lupus alpha: Liquid Alternatives im ersten Halbjahr: Bessere Zwischenbilanz als Aktien, Bonds und Hedgefonds

In einer der größten Marktkrisen seit dem Jahr 2000 halten Liquid Alternatives (Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel) in den ersten sechs Monaten des Jahres ihr Versprechen und demonstrieren gegenüber anderen Assetklassen ihre Diversifikationsvorteile. Den Strategien gelingt es zwar nicht ganz, aus der Verlustzone zu kommen, die meisten liegen im Mittel zur Jahresmitte aber nur knapp unter der Nulllinie. Positive Renditen erzielten Strategien mit asymmetrischem Rendite-Risiko-Profil und effektiver Verlustbegrenzung, so eine aktuelle Studie von Lupus alpha.

Ralf Lochmüller

Mit -1,6% durchschnittlicher Wertentwicklung konnten Liquid Alternatives im ersten Halbjahr 2022 die globalen Aktienmärkte, europäische Anleihen und unregulierte Hedgefonds deutlich hinter sich lassen.

Die durchschnittliche Performance der einzelnen Strategien im Segment verteilt sich über eine Bandbreite von -20,0% (Alt. Equity Leveraged) bis +19,1% (Alt. Dedicated Short). Letztere waren zwar am renditestärksten, doch schon auf 3-Jahres-Sicht liegen sie mit negativer Performance hinter sämtlichen anderen Ansätzen zurück. Während Long-only-Strategien erstmals seit langem mehrheitlich Verluste erzielten, erreichten asymmetrische Strategien im Durchschnitt positive Renditen, so etwa Alternative Managed Futures oder Relative-Value-Ansätze.

Abb.1: Liquid Alternatives in der Krise


Quelle: Lupus alpha

Fonds mit einer positiven Rendite im ersten Halbjahr zeichneten sich überwiegend durch eine effektive Verlustbegrenzung aus: Vier von fünf Fonds aus dieser Gruppe konnten ihre Verluste im Verlauf der ersten sechs Monate auf höchstens -7,5% (sog. Maximum Drawdown) begrenzen.

„Im Umfeld fallender Aktien- und Rentenmärkte sind Strategien mit asymmetrischem Risiko-Rendite-Profil und Verlustbegrenzung im Vorteil“, sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Wichtig ist aber, dass diese Strategien so aufgesetzt sind, dass Investoren auch nach aufgetretenen Verlusten wieder an einer Markterholung partizipieren können“, so Lochmüller.

In Deutschland liegt das Gesamtvolumen zum Vertrieb zugelassener Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds bei 256 Mrd. Euro. Bis Jahresmitte flossen netto 7,5 Mrd. Euro Kapital aus dem Anlageuniversum ab. Dabei waren die Präferenzen der Investoren sehr vom Makrobild geprägt, wie die starken Mittelabflüsse aus alternativen Credit-Strategien zeigen: Während sie im vierten Quartal 2021 noch Zuflüsse verbuchen konnten, verloren sie laut Lupus alpha angesichts hoher Unsicherheit und wachsender Rezessionssorgen fast 2,7 Mrd. Euro ihrer Mittel (-6,9%). Entsprechend ging ihr Anteil am Gesamtuniversum von zuvor 15% auf nur noch 10% zurück. Dagegen ist das beständige Wachstum der Anlagekategorie Multi Strategies, mit der sich Anleger an den Kapitalmärkten breiter aufstellen können, bemerkenswert: Sie verwalteten zum 30. Juni knapp zehn Prozent mehr Investorenkapital als vor zwölf Monaten und sind mittlerweile die zweitgrößte Einzelstrategie im Segment hinter Absolute Return.

Diese Entwicklung bestätigt den Trend auf Investorenseite weg von Absolute Return hin zu liquiden alternativen Strategien. Deren Anteil ist in jedem Jahr seit 2019 absolut wie auch relativ gewachsen und liegt jetzt bei rund 65% – vor zehn Jahren lag er noch bei einem Drittel. Hintergrund dieser veränderten Anlegerpräferenz: Alternative Strategien sind vielfältiger und erlauben Investoren einen differenzierteren Einsatz im Portfolio, um Rendite-Risiko-Profile nach Anleger-spezifischen Anforderungen zu erreichen.