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Asset Allokation 2015 in stürmischer See?

Spängler IQAM Invest prognostiziert im Rahmen des Marktausblicks 2015 höhere geopolitische Risiken als in der Vergangenheit und sieht auch Rückschlagpotenzial an den Aktienmärkten. Doch ohne etwas Risiko in der Allokation dürften ohnehin negative Realrenditen stehen.

„Risikoaverse Anleger werden es im Jahr 2015 nicht leicht haben, da für risikoarme Veranlagungen im Jahr 2015 negative Realrenditen prognostiziert werden. Das heißt nicht, dass man sich in riskante Veranlagungen stürzen soll, aber ein guter Portfolio-Mix mit Aktien, Anleihen und Rohstoffen kann für 2015 von besonderem Vorteil sein“, deutete Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer der Spängler IQAM Invest, beim Marktausblick des österreichischen Investment Managers Spängler IQAM das Jahr 2015 für Anleger.

Nach manchen Bewertungskriterien werden die Aktienmärkte in den USA derzeit schon hoch bewertet, somit ist seiner Meinung nach ein Rückschlagpotenzial für 2015 gegeben. Sollte sich im Jahr 2015 ein Szenario mit schwächerem Wachstum auch in den USA tatsächlich realisieren, könnte es eine Talfahrt an den weltweiten Aktienmärkten geben. Die immer expansiveren Geldpolitiken der EZB, der Bank of Japan und zuletzt auch der People’s Bank of China nähren jedoch die Aussicht, dass die hohe globale Liquiditätsversorgung weiterhin die Aktienmärkte beflügelt.

Geopolitische Risiken wie der Russland-Ukraine-Konflikt oder im Nahen Osten könnten jedoch weit über diese Gebiete hinaus ökomischen Schaden verursachen, etwa könnte der Ölpreisverfall zu einer Verschärfung der politischen Spannungen führen. Im Falle eines größeren militärischen Konflikts könnte die Konsumnachfrage deutlich nachlassen.

Die globale Nachfragedynamik ist aktuell außerhalb der USA und China relativ schwach. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2015 ein Wachstum der Weltwirtschaft von +3,8 Prozent. Rund zwei Drittel dieses Wachstums soll 2015 aus den USA und China kommen. „Der Optimismus in Bezug auf die Wachstumschancen in den Emerging Markets erscheint jedoch deutlich gedämpft“, so Steinberger. In China wurde bereits 2014 eine weitere, planmäßige Konsolidierung des Wachstumstempos beobachtet. Fallende Rohstoffpreise und niedrige Inflationsraten sind eine Konsequenz dieser geringen Ausgabendynamik.

Expansive Geldpolitik der EZB macht Nicht-Euro-Veranlagungen attraktiver
Aufgrund des bestenfalls moderaten globalen Wachstums wird auch die globale Inflationsrate relativ stabil bleiben. Während die wirtschaftspolitische Reaktion auf die globale Finanzkrise in den USA sehr effektiv gewesen ist, und die sehr expansive Geld- und Fiskalpolitik schon 2014 zum Großteil zurückgenommen werden konnte, wirkt in der Eurozone die Staatsschuldenkrise 2011 weiter nach. Verschleppte Strukturreformen und die restriktive Fiskalpolitik hemmen derzeit das Wirtschaftswachstum. „Die Geldpolitik der EZB ist 2014 noch expansiver geworden und hat dadurch auch den Wechselkurs des Euro unter Druck gebracht. Auf Grund der weiter anhaltenden expansiven Geldpolitik sollten auch im Jahr 2015 Nicht-Euro-Veranlagungen besser rentieren als Veranlagungen in Euro“, prognostizierte Steinberger.

Implikationen für das Portfolio
„Derzeit sind Aktien relativ zu anderen Veranlagungen noch immer attraktiv. Die Assetklasse Aktien sollte im Jahr 2015 daher insgesamt leicht übergewichtet werden“, so die Einschätzung von Univ. Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest. In den USA haben die Aktien allerdings bereits relativ hohe Bewertungsniveaus, Europa und die Emerging Markets sind durchschnittlich bewertet. „Der Sentiment-Index in den USA zeigt eine überdurchschnittlich positive Investorenstimmung“, meinte Zechner. „Deshalb sind dort solche Titel attraktiv, die weniger stark auf mögliche Sentiment-Korrekturen reagieren.“

„Euro-Staatsanleihen in Core Ländern und in Euro denominierte Unternehmensanleihen sollten untergewichtet und Fremdwährungsanleihen tendenziell übergewichtet werden“, so Zechner weiter. Signifikante Zinserhöhungen im Euroraum seien sehr unwahrscheinlich, in den USA erwartet er für 2015 leicht steigende Zinsen. Dadurch entstehe weiteres Abwertungspotenzial für den Euro. Das Fremdwährungsexposure sollte jedoch reduziert werden, wenn sich die konjunkturelle Situation in der Eurozone verbessert. Für Rohstoffe erscheint nach der Korrektur in den letzten Monaten eine neutrale Gewichtung sinnvoll.

Signifikante Cash- und Geldmarktveranlagungen sollten weitgehend vermieden werden, da in diesem Bereich weiterhin negative Realrenditen vorhanden sind und kein Anstieg der Geldmarktzinsen zu erwarten sei. „Bereits seit über sechs Jahren wird in Europa die aktuelle Staatsschulden- und Finanzkrise bekämpft, sie ist aber noch nicht gänzlich überwunden. Die fiskalischen Probleme in Europa führen noch zu viel Handlungsbedarf. Dem Risikomanagement wird daher im kommenden Jahr besondere Bedeutung zukommen”, prognostizierte Zechner abschließend in seinem Ausblick.