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Asset Backed Securities unter der Lupe

ABS – ein Albtraum oder doch ein attraktives Instrument für Emittenten und Investoren und zugleich Quelle zur Finanzierung bzw. Unterstützung der Realwirtschaft?

Die Verbriefungsindustrie leidet seit 2008 an den Folgen der globalen Finanzkrise. Das Emissionsvolumen von rund 180,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr liegt immer noch weit hinter den Rekordvolumina von 481 Mrd. Euro 2006 und 454 Mrd. Euro 2007. ABS dürfen jedoch nicht unterschätzt werden. Durch die Umwandlung illiquider Assets in handelbare Kapitalmarktinstrumente bieten sie eine alternative und effiziente Finanzierungsquelle für Banken bzw. tragen zur Verbesserung der Kapitalausstattung bei, wie der Asset Manager YCAP kürzlich festhielt.

Die Europäische Zentralbank erachtet die zukünftige Rolle von „ABS“ für den Kapitalmarkt als wichtig und unterstützt die Assetklasse daher mit verschiedenen Maßnahmen. Außerdem weist die EZB darauf hin, dass viele Bereiche des europäischen ABS-Marktes die Krise sehr gut überstanden haben und deutlich geringere Ausfallraten als vergleichbare Anlageklassen in anderen Ländern vorzuweisen haben.

Diskussionsfreudig wurde jüngst am Markt die Aussage der EZB aufgegriffen, dass diese zum ersten Mal an einem Ankaufsprogramm für Asset Backed Securities (ABS) arbeitet. Hieraus sind positive Reaktionen in Hinblick auf die Akzeptanz der Anlageklasse zu erwarten, bzw. ist von einer erhöhten Nachfrage neuer Investoren auszugehen.

Die Kombination aus weiteren regulatorischen Verbesserungen, höherer Kreditqualität in den Strukturen wie auch mehr Transparenz sollte die Akzeptanz für Verbriefungen auch zukünftig unterstützen. Speziell im aktuellen Umfeld stehen Banken verstärkt unter Druck und sind aufgrund regulatorischer Anforderungen gezwungen sowohl ihre Kapitalausstattung als auch die Verschuldungskennzahlen zu verbessern.

ABS können die Kreditvergabe an die Realwirtschaft verbessern. Sie sind eine weitere Finanzierungsquelle für Banken, da sie durch den Transfer von Kreditrisiken an den Kapitalmarkt ihre Bilanzen diversifizieren können.

Wertentwicklung europäischer ABS – viel besser als erwartet
Die gute Performance der den Strukturen zu Grunde liegenden Vermögenswerte unterstützt die Nachhaltigkeit der Anlageklasse. Die Ausfallraten europäischer ABS sind vergleichsweise niedrig, wie S&P in einem aktualisierten Bericht über die Performanceentwicklung im Dezember 2013 veröffentlichte. Seit Beginn der Finanzkrise 2007 sind lediglich 1,5% (gemessen am ausstehenden Originalvolumen in 2007) der europäischen Verbriefungen ausgefallen. Verbraucherbezogene Verbriefungen (z.B. Autokredite) zeigten eine deutlich bessere Entwicklung mit kumulierten Ausfallraten von lediglich 0,04% gegenüber 4,9% bei unternehmensbezogenen Verbriefungen. Darüber hinaus sind bereits 65.4% der Mitte 2007 ausstehenden Verbriefungen zurückgezahlt. Im gleichen Zeitraum verzeichneten U.S. ABS Ausfallraten von 18,4%, einschließlich „Subprime“- Darlehen.

Wie YCAP Asset Management festhielt, erwiesen sich europäische ABS in den letzten Jahren als attraktive Anlage. 2013 wurden im Vergleich zu anderen Renten-Produkten überdurchschnittliche Renditen erzielt, auch aufgrund des Rückgangs des systemischen Risikos. Während verschiedene Märkte (Aktien- als auch Kreditmärkte) immer wieder nervöse Reaktionen aufgrund politischer Unsicherheiten zeigten, was durch die geldpolitischen Diskussionen in den USA noch verschärft wurde, zeigte sich der europäische ABS-Markt mit einer deutlich geringeren Preisvolatilität.

Für 2014 erwartet YCAP Asset Management eine weitere Spread-Einengung in allen ABS-Anlageklassen aufgrund der hohen Nachfrage von Anlegern nach attraktiven Renditen in Verbindung mit einem schrumpfenden Anlageuniversum, aber auch einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa.

Die Umsetzung regulatorischer Richtlinien und Maßnahmen in Verbindung mit einer verbesserten Transparenz und höherer Qualität der Strukturen sollten die Akzeptanz und Attraktivität der Anlageklasse weiter stützen.

Trotz eines bereits stattgefundenen Preisanstiegs zahlen europäische ABS immer noch einen Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen und bieten interessante Opportunitäten im Vergleich zu Unternehmensanleihen vergleichbarer Laufzeit. Ein wesentlicher Vorteil der Verbriefungen liegt in der variablen Zinszahlung, verbunden mit einer niedrigen Korrelation zu Zinsänderungsrisiken und einer neutralen Absicherung gegenüber zukünftig steigenden Zinsen. Darüber hinaus sind die sogenannten „Clean-up Calls“ (Rückzahlungsoption bei nur noch 10% oder 15% des ausstehenden Originalvolumens) für Investoren attraktiv, da diese die Preisentwicklung positiv beeinflussen können.

In Summe stellen europäische ABS-Papiere für YCAP Asset Management aus Risiko-/Ertragssicht derzeit eine attraktive Investmentmöglichkeit dar.