Foundation | Welcome

Menu


Beos: „Top-Down“-Ansätze kein probates Mittel zur Diversifikation bei Immobilien

„Top-Down“-Ansätze zur Diversifikation von Immobilienportfolios funktionieren nicht mehr, sagte Stephan Bone-Winkel, Vorstand beim Projektentwickler Beos in Berlin, gegenüber IPE.

„Ich habe den Glauben an die Portfolio-Diversifi- zierung verloren, weil Märkte, Mieter und Sektoren sehr stark korrelieren“, so Bone-Winkel, der sich auch wissenschaftlich mit dem Thema Immobilien-Asset-Allokation auseinandersetzt.

Er sagte weiterhin, dass der Top-Down-Ansatz nicht funktionierte und dass es ein Irrglaube sei, dass ein Objekt die Marktentwicklung widerspiegeln könne.

Das Unternehmen Beos, das vor 15 Jahren gegründet wurde, hat sich weg vom Büro- Projektentwickler – ein „sehr volatiler Markt“, wie Bone-Winkel festhielt – hin zur Spezialisierung auf gemischt genutzte Unternehmensimmobilien entwickelt.

„Das heißt, dass jedes einzelne Objekt z.B. Logistik, Büros, Industrieproduktion umfasst und somit eine Risikodiversifikation innerhalb eines Objektes aufweist“, erläuterte der Beos-Vorstand.

Er betonte: „Wir nehmen nie Objekte mit Einzelnutzung und einzelnen Mietern, weil diese das größte Risiko bergen“.

Er ist überzeugt, dass dieser „Bottom-Up“-Ansatz zur Auswahl guter, gemischt genutzter Objekte auch bei institutionellen Investoren immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Bone-Winkel bestätigte, dass eine wachsende Zahl ausländischer Mitbewerber diesen Markt in Deutschland betreten habe und somit Beos seine bisherige quasi-Alleinstellung streitig machten.

Bereits 2010 hatte Beos beschlossen, auch im „Langzeit-Asset Management“ dieser Immobilien tätig zu werden, das an die Projektentwicklungsphase anschließt. So wurde damals ein erster Spezialfonds zu dem Thema aufgelegt, dem nun ein zweiter folgt.

Sowohl der „Beos Corporate Real Estate Fund Germany I“ als auch der Nachfolgefonds haben ein Zielvolumen von 400 Mio. Euro, wobei 230 Mio. Euro davon Eigenkapital ist und der Rest Fremdkapital.

Das Zielvolumen war im ersten Fonds bereits nach sechs Monaten mit dem Geld von zehn institutionellen Investoren erreicht worden, so Bone-Winkel.

Für den zweiten Fonds, der im April aufgelegt wurde, sind bereits 152 Mio. Euro von acht Investoren eingesammelt worden und Beos erwartet die Schließung für Herbst.

Laut Bone-Winkel sind es hauptsächlich mittelgroße deutsche Versicherer und Versorgungseinrichtungen, die in diese Fonds investiert sind, weil die meisten größeren institutionellen Investoren deutsche Immobilien direkt halten würden.

„Für uns passt diese Investoren-Struktur gut zu unseren Investments, weil wir auch hauptsächlich in Immobilien investieren, die von mittelständischen Unternehmen genutzt werden“, fügte der Vorstand hinzu.

Geographisch konzentriert sich Beos auf die „Top 7“-Städte in Deutschland mit einigen wenigen Ausnahmen wie Hannover oder Karlsruhe, die eine stark steigende Erwerbsquote aufweisen.